Anschlag in Magdeburg: Verdächtiger wurde 2016 als Flüchtling aus Saudi-Arabien anerkannt
Bei dem mutmaßlichen Täter des Magdeburger Anschlags auf den Weihnachtsmarkt handelt es sich nach Medieninformationen um einen 50-jährigen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Der in Saudi-Arabien geborene Mann war offenbar erst Aktivist für Flüchtlinge, dürfte mittlerweile aber abgedriftet sein.
Zuletzt habe der mutmaßliche Täter auf seinem X-Account offen mit der AfD sympathisiert und sich über Deutschlands Umgang mit Ex-Muslimen beklagt, berichtet der “Spiegel” online.
Als Aktivist habe der Mann zunächst vor allem Frauen aus Saudi-Arabien über Fluchtmöglichkeiten aus ihrem Land beraten und eine Internetseite mit Informationen zum deutschen Asylsystem betrieben. Nach “Spiegel”-Informationen wurde er in der saudi-arabischen Stadt Hufuf geboren und kam im März 2006 zur Ausbildung nach Deutschland. Im Juli 2016 wurde er als Flüchtling anerkannt, wie der Spiegel unter Hinweis auf ein früheres Interview in der “Frankfurter Rundschau” berichtet.
Täter träumte von einer Akademie für Ex-Muslime
Mittlerweile dürfte er laut den Recherchen des Magazins jedoch abgedriftet sein. Auf seinem Account beim Online-Dienst X habe er von einem gemeinsamen Projekt mit der in weiten Teilen rechtsextremen AfD geträumt – einer Akademie für Ex-Muslime. “Wer sonst bekämpft den Islam in Deutschland?”, fragte er.
In einem vor acht Tagen auf einem islamfeindlichen US-Blog erschienenen Videointerview breitet der mutmaßliche Täter, so der “Spiegel”, über 45 Minuten krude Thesen aus: Der deutsche Staat betreibe eine “verdeckte Geheimoperation”, um weltweit saudische Ex-Muslime “zu jagen und ihr Leben zu zerstören”. Gleichzeitig erhielten syrische Dschihadisten in Deutschland Asyl. (APA/red)
Kommentare