Die Assyrische Kirche des Ostens mit ihren laut Verantwortlichen hierzulande knapp 320 Mitgliedern hat in Österreich den Status als staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft erhalten. Ein entsprechendes Dekret des Kulturamtes ging der Kirchengemeinde dieser Tage zu, wie die Kathpress am Montag unter Berufung auf den “Pro Oriente”-Informationsdienst berichtete. Seit 2022 haben die assyrischen Gläubigen mit Ninos Babisha einen eigenen, ständig präsenten Priester.

Mit dem Status einer staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft erhält eine Glaubensgemeinschaft in Österreich Rechtspersönlichkeit, hat aber im Unterschied zu den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften nicht die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Status als Bekenntnisgemeinschaft ist die Voraussetzung, um später die volle gesetzliche Anerkennung zu erhalten.

Laut dem auf der Internetseite des Bundeskanzleramts einsehbaren Register gibt es derzeit zehn weitere staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften, darunter Bahai, Sikh oder die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Aufnahme der Assyrischen Kirche des Ostens in das Register soll nach Ablauf der Rechtsmittelfrist erfolgen.

Weltweit rund 400.000 Gläubige

Die kleine assyrische Kirchengemeinde des Hl. Augin besteht in Österreich seit den frühen 1990er-Jahren, als viele assyrische Christinnen und Christen den Irak verlassen haben. Die meisten Kirchenmitglieder kommen aus dem Irak, Syrien und dem Iran. Eine größere Zahl an Kirchenmitgliedern gibt es laut Bericht in Wien, Oberösterreich oder Graz. Weltweit zählt die Kirche rund 400.000 Gläubige in Nahost (Iran, Irak, Syrien, Libanon), aber auch in Europa, Nordamerika, Australien und Indien. Die Assyrische Kirche des Ostens geht auf die Kirche im alten Perserreich in Mesopotamien zurück. (APA/red)