Autonome Geburt im Stadtverkehr: Frau bringt Kind in Robotaxi zur Welt
San Francisco ist an spektakuläre Technikmeldungen gewöhnt. Doch was sich kürzlich in einem Robotaxi der Google-Schwesterfirma Waymo ereignete, stellte selbst in einer Hightech-Metropole alles bisher Dagewesene in den Schatten.
Eine hochschwangere Frau erreichte nicht mehr rechtzeitig das Krankenhaus – und brachte ihr Kind mitten während der Fahrt in einem vollständig autonom gesteuerten Fahrzeug zur Welt. Kein Fahrer, kein Lenkrad, niemand hinter dem Steuer.
Ungeplanter Geburtsraum auf vier Rädern
Waymo bestätigte, dass Mutter und Neugeborenes wohlauf seien. Es ist ein Ereignis, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie selbstverständlich autonome Mobilität inzwischen in Teilen der USA geworden ist – und wie sehr sie bereits Teil des Alltags geworden ist.
Die Frau befand sich bereits auf dem Weg ins Krankenhaus, als das Waymo-Serviceteam eine „ungewöhnliche Aktivität“ im Innenraum registrierte. Die Fahrzeuge verfügen über Kameras, die Vandalismus verhindern und die Sicherheit gewährleisten sollen – ein System, das in diesem Fall den entscheidenden Hinweis gab.
Daraufhin nahm Waymo Kontakt zur Passagierin auf und alarmierte gleichzeitig die Rettungskräfte. Doch das Robotaxi – gesteuert durch Software, Sensoren und Lidarsysteme – war schneller: Es erreichte die Klinik noch bevor der Krankenwagen die Frau hätte erreichen können.
Wie Waymo später erklärte, sei die gesamte Fahrt stabil und ohne vorschnelle Manöver verlaufen. Ein Algorithmus hatte, ganz ohne menschlichen Eingriff, die schnellste Route zur Klinik gefunden.
Robotaxis sind längst Alltag in Kalifornien
In Städten wie San Francisco und Los Angeles gehören die weiß-blauen Waymo-Fahrzeuge längst zum gewohnten Straßenbild. Rund 2.500 Robotaxis betreibt die Google-Schwesterfirma in den USA, etwa 1.000 davon im Großraum San Francisco, weitere mehrere Hundert in Los Angeles.
Die Fahrzeuge sind umgebaute Jaguar-Elektroautos, ausgestattet mit einem Dach voller Sensoren, Laser-Radare und Kameras. Gesteuert werden sie vollständig autonom – nutzbar per App, wie ein gewöhnliches Taxi, nur ohne Fahrer.
Rivalität unter Tech-Giganten: Der Kampf ums autonome Fahren eskaliert
Während Waymo mit solchen Schlagzeilen ins Rampenlicht gerät, wächst der Konkurrenzdruck. Besonders Tesla versucht, beim autonomen Fahren Boden gutzumachen.
Tesla-Chef Elon Musk kommentierte den Konkurrenzkampf auf seiner Plattform X mit Seitenhieb gegen Waymo: „Waymo hatte nie wirklich eine Chance gegen Tesla“
Sein Unternehmen setzt auf ein radikal anderes System: ausschließlich Kameras, keine Lidar-Sensoren, geringere Kosten – und damit ein Modell, das leichter skalierbar sein soll. Allerdings befinden sich Teslas Robotaxis bislang nur im Pilotstadium und sind oft noch mit einem Sicherheitsfahrer unterwegs.
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