Ausgerechnet Illerkircherg. Der 5000-Seelen-Ort geriet Anfang Dezember in die Schlagzeilen, als dort das kurdische Mädchen Ece (14) und deren Freundin (13) auf dem Schulweg von einem Asylwerber aus Eritrea (27) niedergestochen wurden. Die Jüngere überlebte, für Ece kam jede Hilfe zu spät. Ausgerechnet dort geht jetzt wieder die Angst vor einem Asylwerber um. Aus einer benachbarten Unterkunft ist der verurteilte Vergewaltiger Mukthar N. (29) aus Afghanistan spurlos verschwunden.

Sein Untertauchen ist der bisherige traurige Höhepunkt eines Behördenversagens. 2019 vergewaltigte Mukthar N. gemeinsam mit Komplizen ein 14-jähriges Mädchen aus Illerkirchberg. Zwei Jahre schickten ihn Richter hierfür hinter Gitter. Als er freikam, war eine Abschiebung in sein Heimatland nach der Machtübernahme durch die Taliban nicht mehr möglich.

Asylwerber wieder am Ort der Vergewaltigung untergebracht

Also schickte man den Sexualstraftäter dorthin zurück, wo er sein Opfer missbraucht hatte. Gegen den Widerstand des örtlichen Bürgermeisters brachten ihn die Behörden zurück nach Illerkirchberg. Einzige Auflage: Einmal in der Woche musste er sich bei der Polizei melden.

Nachdem er dies seit längerem nicht mehr tat, hielt die Exekutive jetzt Nachschau in der Unterkunft von Mukthar N. Doch dort war er längst ausgeflogen, treibt sich irgendwo herum. Der Landkreis hat ihn zur Aufenthaltsbestimmung ausgeschrieben, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn.

Während die Bewohner von Illerkirchberg weiter in Angst leben müssen.