Die Zugtaufe des ersten offiziell durch den Koralmtunnel brausenden Railjets übernahm kurz vor der Abfahrt von Graz Bundespräsident Van der Bellen. Beim offiziellen Opening am Hauptbahnhof der steirischen Landeshauptstadt sagte Van der Bellen unter anderem: “Ein 6-Milliarden-Euro-Projekt findet einen guten Abschluss. Die Eisenbahn hat im 19. Jahrhundert Europa revolutioniert, brachte und bringt Regionen zusammen. Jetzt sind die beiden Städte verbunden wie Bezirke in Wien. Mit der Koralmbahn setzen wir diese Erfolgsgeschichte fort.”

Angeblicher Brand nur Staub

Aufregung gab es am Nachmittag, nachdem ein Sonderzug wieder zurück in Graz angekommen war. Am Ostportal des Koralmtunnels wurde eine Art Rauchentwicklung beobachtet. Ein Radiosender berichtete von einem Brand im Tunnel. Eine ÖBB-Sprecherin gab rasch Entwarnung: Es handle sich um Staub, der noch im Tunnel sei und aufgewirbelt werde. Laut Polizei befand sich kein Zug zu dem Zeitpunkt im Tunnel.

Die Hochleistungsstrecke ermöglicht Höchstgeschwindigkeiten zwischen Graz und Klagenfurt durch den 33 Kilometer langen Koralmtunnel mit bis zu 250 km/h, im Betrieb wird die Geschwindigkeit um die 230 km/h liegen. Der Tunnel wurde von 2008 bis 2024 errichtet und seither ausgiebig getestet. Die kürzeste Fahrzeit zwischen den Landeshauptstädten beträgt nun 41 Minuten für knapp 140 Kilometer. Die ÖBB sprachen deshalb in einer Aussendung davon, dass man sich in 41 Minuten “rüberbeamen” könne. Die Fahrzeit Klagenfurt-Wien beträgt nun knapp über drei Stunden. Das wird sich mit der Inbetriebnahme des Semmeringbasistunnels 2030 weiter um eine halbe Stunde verkürzen – auf knapp über zweieinhalb Stunden. Zwischen Graz und Wien fährt man dann mit dem Railjet eine Stunde und 50 Minuten.