Bergrettung am Limit: Helfer aus Gmunden warnen vor Überlastung
Die ehrenamtlichen Retter der Bergrettung Gmunden sehen sich derzeit mit einer Ausnahmesituation konfrontiert. In den vergangenen Tagen mussten sie eine ungewöhnlich hohe Zahl an Einsätzen bewältigen – viele davon hätten mit besserer Tourenplanung vermieden werden können.
Der Traunstein zählt zu den beliebtesten Zielen für Wanderer und Kletterer in der Region. Doch die steigende Zahl an Besuchern bringt auch mehr Notfälle mit sich. Der tödliche Unfall von Leo Windtner war nur einer von mehreren tragischen Vorfällen in den vergangenen Wochen. Immer wieder opfern die Freiwilligen ihre Freizeit, verschieben private Pläne und nehmen sogar berufliche Einschränkungen in Kauf, um in Not geratenen Menschen zu helfen.
50 Freiwillige für unzählige Notrufe
„Für einen Einsatz, bei dem eine verletzte Person mit einer Trage ins Tal gebracht werden muss, werden meist acht Helferinnen und Helfer benötigt“, erklärt Obmann Stefan Oberkalmsteiner dem ORF.
Die Bergrettung Gmunden zählt aktuell 50 Mitglieder, von denen rund 40 ständig einsatzbereit sind. Wenn mehrere Einsätze gleichzeitig stattfinden, stoßen die Ressourcen schnell an ihre Grenzen.
Appell an die Eigenverantwortung
Um die Belastung der Mannschaft zu verringern, richtet die Bergrettung einen klaren Appell an Bergsportler: Touren sollten sorgfältig vorbereitet, das eigene Leistungsvermögen realistisch eingeschätzt und Aufstiege frühzeitig begonnen werden, um sicher und rechtzeitig ins Tal zurückzukehren.
Auch in Niederösterreich steigende Einsatzzahlen
Nicht nur in Oberösterreich ist die Lage angespannt. Auch die Bergrettung Niederösterreich/Wien steht unter Druck. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete sie insgesamt 513 Einsätze – rund 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024, als gerade einmal 432 Einsätze registriert wurden.
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