Tierischer Sprengstoffexperte Magawa ist tot
Die berühmte und mit einem Orden ausgezeichnete Minensuch-Ratte Magawa ist tot. Sie hatte dazu beigetragen, 225.000 Quadratmeter eines verminten Gebiets in Kambodscha wieder zugänglich zu machen.
Die tansanische Riesenratte, die zuvor fünf Jahre lang erfolgreich in Kambodscha im Einsatz war, sei am Wochenende “im hohen Alter von acht Jahren” friedlich eingeschlafen, teilte die belgische Hilfsorganisation Apopo, die das Tier ausgebildet hatte, am Mittwoch mit. Erst im Juni 2021 war Magawa offiziell in Pension gegangen. Bis kurz vor seinem Tod sei er gesund und voller Energie gewesen.
Ratten können Minen schneller aufspüren als Metalldetektoren
“Wir alle bei Apopo trauern um Magawa und sind dankbar für die unglaubliche Arbeit, die er geleistet hat”, schrieb die Organisation auf ihrer Webseite. “In seiner Karriere hat Magawa über 100 Landminen und andere Sprengstoffe gefunden, was ihn zur bisher erfolgreichsten HeroRAT von Apopo macht.” Die aus Tansania stammende Riesenhamsterratte war im Alter von neun Monaten nach Kambodscha gekommen und dort trainiert worden.
Spürratten können Minen viel schneller aufspüren als ein Metalldetektor. Nach Angaben von Apopo helfen derzeit weltweit 96 so genannte HeroRATs dabei, Sprengkörper zu finden, bevor sie Menschen verletzen oder töten.
Magawa hatte dazu beigetragen, insgesamt 225.000 Quadratmeter Land wieder zugänglich zu machen. Kambodscha zählt noch immer zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Die meisten Sprengkörper stammen aus der jahrzehntelangen Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979. Auch nach dem gewaltsamen Sturz der kommunistischen Miliz kämpften sie im Untergrund weiter und verminten weitläufig Gebiete. mehr als 1,4 Millionen Oppositionelle und Zivilisten fielen der Schreckensmacht der Maoisten zum Opfer.
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