Weit haben wir es gebracht: Gestern wurden in Wien die Christkindlmärkte feierlich eröffnet, heute beruhigt Innenminister Gerhard Karner, dass für einen sicheren Besuch „bewaffnete Einheiten” sorgen. „Die Polizei wird die Fußstreifen verstärken, aber auch mit Spezialkräften und Zivilkräften im Einsatz sein. Das Ziel ist klar: ein sicherer Advent für alle Österreicherinnen und Österreicher“, so der ÖVP-Innenminister. „Es werden deshalb auch Einheiten mit entsprechender Bewaffnung sichtbar sein.“

Aktuell gäbe es allerdings keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen im Zusammenhang mit Weihnachtsmärkten in Österreich. „Dennoch legt das Innenministerium einen Fokus auf die Prävention extremistisch motivierter Gefahren, da die seit Oktober 2023 erhöhte Bedrohungslage in Österreich und in vielen anderen europäischen Staaten nach wie vor Gültigkeit hat”, lässt das Innenministerium verlauten.

Erhöhte Polizeipräsenz auf Adventmärkten

„Die Bedrohung” wird nun aber auch vom Innenministerium konkretisiert: „Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst beobachtet die Entwicklungen im Bereich des islamistischen Extremismus und Terrorismus und analysiert laufend ihre Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Österreich. Die Maßnahmen wurden in enger Kooperation zwischen den Veranstaltungsbehörden und den Sicherheitsbehörden erarbeitet.”

Ob diese Versicherung, dass die Polizei auch schwer bewaffnet auf den Christkindlmärkten unterwegs ist, wirklich zu einer fröhlichen Punsch und Maroni-Jause einlädt oder sich bei der Bevölkerung die Ansicht durchsetzt, dass es besser wäre, wenn das Innenministerium Gefährder nicht erst ins Land kommen ließe statt sie nachher zu beobachten und zu analysieren, bleibt dahingestellt.