Blackout-Gefahr: So lange hält Österreichs größtes Spital ohne Strom durch
Überhitzte Strom-Märkte, geringe Produktion: Die Gefahr eines Blackouts, eines massiven Stromausfalls, wird nicht geringer. Wir fragten, wie lange Österreichs größtes Spital dann durchhält: Der Strombedarf des AKH Wien wäre nur kurz gesichert, dann müsste Diesel für die Notstrom-Anlage nachgeliefert werden.
Sollte das von vielen Energieexperten an die Wand gemalte Szenario eintreten und es in Wien zu großflächigen Stromausfällen kommen, dann ist das größte Krankenhaus in Österreich, AKH, relativ gut vorbereitet.
Wie der stellvertretende Technische Direktor des AKH, Jörg Simonitsch, gegenüber dem eXXpress sagte, verfügt das Wiener Giga-Spital über eine Notstrom-Dieselanlage mit einer Gesamtleistung von knapp 19.000 Kilowattstunden. „Bei einem Stromausfall können die Dieselaggregate das gesamte Haus innerhalb von 15 Sekunden mit Strom versorgen“, betonte er.
Diesel könne schnell nachgeliefert werden
Simonitsch erklärte, dass AKH sei mit zwei Dieseltanks ausgerüstet, die zusammen ein Fassungsvermögen von 200.000 Litern hätten.
Die Dieselanlage des AKH gewährleiste einen Notstrom-Betrieb von mindestens 48 Stunden, wenn der Stromverbrauch des Krankenhauses auf normalem Level ist. Werde mit dem Strom „sparsam umgegangen“, indem Spitalsbereiche still gelegt werden, die für die Versorgung der Patienten nicht absolut notwendig sind, dann sei im Fall eines Blackouts sogar ein noch längerer Strombetrieb möglich, sagte Simonitsch. Und das AKH könne jederzeit mit raschen Diesellieferungen rechnen, sollten die beiden Tanks sich leeren.
AKH führt regelmäßig Notstromtests durch
Die Frage, ob die Notstromanlage denn auch immer verlässlich funktioniert, wenn es einen Stromausfall gibt, beantwortete Simonitsch so: “Jedes Jahr gibt es scharfe Notstromtests.” Die Zuleitung zum benachbarten Umspannwerk werde in solchen Fällen abgeschaltet. Darüber hinaus werde die Anlage auch monatlich gewartet. Hinsichtlich der anderen Wiener Spitäler machte die Pressesprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes, Gabriele Egartner, gegenüber eXXpress darauf aufmerksam, dass die Stadt Wien „ein eigenes Katastrophenmanagement eingerichtet“ habe. Mit Blick auf mögliche Stromausfälle sei die Stadt auf „unterschiedliche Szenarien“ vorbereitet. Abhängig vom jeweiligen Tankvolumen der Notstromanlagen in den einzelnen Spitälern kann bei diesen der Strombetrieb im Ernstfall zwischen 24 und 72 Stunden gewährleistet werden, so Egartner.
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