Bombenanschlag auf Weihnachtsfeier fordert mindestens drei Tote
Am Christtag trafen sich mehr als 30 Menschen in einem Restaurant in der Stadt Beni in der Demokratischen Republik Kongo, um nach einer katholischen Messe gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dann explodierte eine Bombe.
Bei einem Selbstmordanschlag in der Demokratischen Republik Kongo sind laut Behörden mehrere Menschen getötet worden. Der Sprengsatz sei in einem Restaurant in der Stadt Beni im Osten des Landes detoniert, erklärte ein Regierungssprecher am Samstag auf Twitter. Wie viele Personen starben, blieb zunächst unklar. Auf Videos im Internet waren Menschen zu sehen, die zwischen zerfetzten Stühlen und Tischen am Boden lagen. Ein Reporter berichtete von zumindest drei Leichen.
Regierung spricht von Selbstmord-Attentat
Die Regierung sprach am Samstag von einem Selbstmord-Attentäter sowie dem Verlust von Menschenleben, ohne Angaben zur Opferzahl zu machen. Mehr als 30 Gäste hatten nach Angaben von Zeugen in dem Restaurant Weihnachten gefeiert, als die Bombe detonierte. Die Hintergründe waren am Abend zunächst unklar. Zu dem Angriff bekannte sich vorerst niemand. Ein weiterer Reporter berichtete, er habe am Abend (Ortszeit) des Christtags nahe der Hauptstraße von Beni kurz nach der katholischen Messe erst eine Explosion und dann Schüsse gehört.
Beni liegt im Norden des zentralafrikanischen Staats in einer Region, in der Sicherheitskräfte der Demokratischen Republik Kongo und des Nachbarlandes Uganda gegen die mit dem Islamischen Staat (IS) verbundene islamistsiche Rebellengruppe ADF (Allied Democratic Forces) vorgehen. Die seit den 1990er Jahren in der Region aktive ADF soll nach UN-Angaben seit Beginn des Jahres mehr als 200 Menschen getötet und 40.000 in die Flucht vertrieben. 2020 soll sie für den Tod von etwa 850 Menschen verantwortlich gewesen sein.
Nicht der erste Anschlag im Kongo 2021
Ende Juni waren in Beni bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes in einer katholischen Kirche zwei Frauen verletzt worden. Am Tag zuvor war eine Bombe nahe einer Tankstelle detoniert. Die Behörden machten damals die Jihadisten-Miliz ADF für die Angriffe verantwortlich. In der von Gewalt geplagten Krisenprovinz Nord-Kivu sind aber mehrere Rebellengruppen aktiv.
Die Vereinten Nationen sind seit 1999 in der Demokratischen Republik Kongo mit der Blauhelm-Mission MONUSCO vertreten. Mit 16.500 Einsatzkräften zählt MONUSCO zu den größten UNO-Friedenseinheiten. (APA/Reuters/dpa/AFP)
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