Mit einhelliger Freude ist am Freitag die Ernennung von Josef Grünwidl zum neuen Wiener Erzbischof begrüßt worden. Gratulation kam etwa von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der Grünwidl “alles Gute für diesen verantwortungsvollen Dienst” wünschte. Freudenbekundungen richteten auch Grünwidls Amtskollegen aus. Dieser sei eine gute Wahl und man freue sich auf die Zusammenarbeit, ließen die österreichischen Bischöfe wissen.

Von “großer Freude” in der ganzen Kirche Österreichs schrieb etwa Bischofskonferenz-Vorsitzender Erzbischof Franz Lackner. Wien bekomme mit Grünwidl einen “wirklichen Hirten, einen Seelsorger”. Ähnliche Töne stimmte der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl an. Grünwidl sei für das Amt bestens geeignet. Der Innsbrucker Bischof Hermann Gletter, der selbst als Kandidat gehandelt worden war, sah eine “solide” Entscheidung des Papstes. Für den Kärntner Bischof Josef Marketz ist Grünwidl mit den spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten der Kirche in Wien bereits bestens vertraut. Dieser habe als Administrator viele Sympathien gewonnen. Der Vorarlberger Bischof Benno Elbs bezeichnete den Nachfolger von Kardinal Christoph Schönborn als feinfühligen Vermittler des Evangeliums.

Positive Reaktionen der anderen christlichen Konfessionen

Durchwegs positive Reaktionen kamen am Freitag laut Kathpress auch von den anderen christlichen Konfessionen. Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Bischof Tiran Petrosyan, hob in seinem Glückwunschschreiben im Namen aller Glaubensgemeinschaften die bisherigen Beziehungen zur Katholischen Kirche und insbesondere auch zur Erzdiözese Wien hervor. Man freue sich auf die erwartbare “Fortsetzung des guten ökumenischen Miteinanders in Österreich” unter Grünwidl, schrieb er in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.

Von der evangelischen Kirche meldete sich Bischof Michael Chalupka erfreut darüber, dass mit Josef Grünwidl “der vorbildliche Weg der Ökumene in Österreich weitergegangen und noch vertieft werden kann”. Als “Geschenk” bezeichnete der evangelische Wiener Superintendent Matthias Geist Grünwidl. Glück- und Segenswünsche kamen auch vom orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis.

Glückwünsche von IKG-Präsident Deutsch

“Herzliche Gratulation und beste Wünsche” kamen auch vom Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch: “Wir freuen uns auf die Fortführung der Zusammenarbeit wie mit den sehr geschätzten Vorgängern Kardinal Christoph Schönborn und Kardinal Franz König”, ließ Deutsch via X wissen.

Freude auch seitens der Politik

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) zeigte sich auf X erfreut und wünschte dem neuen Erzbischof “viel Kraft und Zuversicht für die Aufgaben im neuen Amt”. Kultusministerin Claudia Plakolm (ÖVP) hob hervor, dass Papst Leo XIV. mit Grünwidl einen “Erzbischof, der die Kirche in all ihren Facetten kennt”, gewählt habe. Bekundungen der Freude kamen auch von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Chefin Leonore Gewessler, die sich auf einen ersten Austausch freut.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte, dass er Grünwidl als “sehr besonnenen, umsichtigen und weltoffenen Seelsorger, Priester und Kirchenvertreter kennengelernt” habe. Mit dessen Ernennung zum Wiener Erzbischof habe Papst Leo XIV. eine “weit über die katholische Kirche hinaus angesehene Persönlichkeit zum Nachfolger für Kardinal Christoph Schönborn berufen”. Gratulation kam auch von der Niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Sie wünschte dem gebürtigen Niederösterreicher “viel Kraft und Gottes Segen für diese verantwortungsvolle Aufgabe”.

Caritas freut sich auf Zusammenarbeit

Die Caritas der Erzdiözese Wien freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Erzbischof, der für eine Kirche stehe, die den Menschen nahe ist und Not erkennt. Auch Missio Österreich zeigte sich erfreut wie die Reformbewegung “Wir sind Kirche”. Die Ernennung Grünwidls sei “ein erfreuliches Signal an das Kirchenvolk der Erzdiözese Wien”, so letztere.