Brigitte Bardot ist tot: Große Trauer um die Filmikone
Die französische Filmikone Brigitte Bardot ist tot. Die frühere Schauspielerin starb im Alter von 91 Jahren, wie ihre Stiftung am Sonntag mitteilte. Bardot gelangte in den 50er-Jahren mit sinnlichen Rollen zu Weltruhm. Nach ihrem Rückzug aus dem Filmgeschäft widmete sie sich dem Tierschutz.
„Die Brigitte-Bardot-Stiftung gibt mit unsäglicher Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin Brigitte Bardot bekannt“, hieß es in einer Mitteilung. Bardot sei eine „weltweit anerkannte Schauspielerin und Sängerin“ gewesen, „die sich entschied, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie dem Schutz der Tiere und ihrer Stiftung zu widmen“. Zum Zeitpunkt und den Umständen ihres Todes äußerte sich die Stiftung nicht.
Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Bardot als „eine Legende des Jahrhunderts“. „Brigitte Bardot verkörperte ein Leben in Freiheit“, schrieb Macron auf der Plattform X. „Französische Existenz, universeller Glanz. Sie hat uns berührt“, hieß es in dem Beitrag.
Ikone des französischen Kinos
Ihren Durchbruch als Schauspielerin schaffte Bardot mit dem Film „Und immer lockt das Weib”. Darin spielt sie ein 18-jähriges Waisenkind, das den Männern den Kopf verdreht. In dem Mitte der 1950er-Jahre gedrehten Film ging sie an die Grenze dessen, was damals vor der Kamera an Sexualität erlaubt war.
In Filmen wie „Die Verachtung” von Jean-Luc Godard (1963), „Privatleben” von Louis Malle (1962) und „Die Wahrheit” von Henri-Georges Clouzot (1960) zeigte Bardot ihre Haut und ihre erotische Ausstrahlungskraft auf natürliche und ungezwungene Weise. Die kurvenreiche Blondine mit dem Schmollmund wurde weltweit als Sexsymbol gefeiert. Weitere Filme, in denen das Mädchen mit Pferdeschwanz zur Lolita einer ganzen Nation wurde, waren „Ein Weib wie der Satan” (1959) und „Mit den Waffen einer Frau” (1958). B.B. hinterlässt der Nachwelt mehr als 45 Filme.
Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin entdeckte Bardot auch die Welt des Chansons. Bekannt wurde sie vor allem durch die provokativen Lieder des Sängers, Schauspielers und Komponisten Serge Gainsbourg. Zu den bekanntesten Chansons, die er für sie schrieb, gehört „Harley Davidson”.
Rückzug vom Ruhm – und ein neues Leben für den Tierschutz
Anfang der 1970er-Jahre gab Bardot, die zuvor zu den meistfotografierten Frauen der Welt gehört hatte, ihre Schauspielkarriere komplett auf. Sie war des Starrummels müde. „Ich hasse die Menschen. Mein Gleichgewicht finde ich in der Natur, in der Gesellschaft von Tieren”, sagte sie und widmete ihr Leben fortan bedrohten Tieren aller Art. Zu diesem Zweck gründete sie eine Stiftung, für die sie Teile ihres Vermögens versteigerte, und richtete mehrere Tierheime ein.
Turbulentes Familienleben
Bis zum Ende ihrer Filmkarriere führte Bardot ein Jetset-Dasein. Sie lebte und liebte ungeniert und ebnete mit ihrer selbstbestimmten Weiblichkeit der sexuellen Revolution den Weg. In einem Interview im Mai 2025 betonte sie jedoch, dass sie sich nicht als deren Symbol sehe: „Feminismus ist nicht mein Ding, ich mag Männer.” Bardot war mit Gainsbourg liiert, hatte eine Beziehung mit dem Schauspielerkollegen Jean-Louis Trintignant und war mehrmals verheiratet, unter anderem mit dem Industriellen und Playboy Gunter Sachs.
1992 heiratete sie einen Freund und Berater von Jean-Marie Le Pen, dem Gründer der Partei „Front National” (heute RN, Rassemblement National). Ihren 1960 geborenen Sohn wollte sie nicht großziehen. Drei Jahre nach seiner Geburt wurde Nicolas offiziell seinem Vater anvertraut.
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