Brisantes Geständnis: Hier ist Ihr Bargeld in Gefahr
Wenn es draußen früher dunkel wird, steigt die Gefahr, dass auch drinnen jemand unbemerkt zugreift: Einbrecher nutzen besonders Wintermonate, Feiertage und Urlaubszeiten, um gezielt nach Bargeld zu suchen. Und sie wissen genau, wo.
Laut einer Umfrage von Statista, in Zusammenarbeit mit YouGov, hortet jeder dritte Deutsche größere Summen zu Hause – ein leichtes Ziel, wenn das Geld am falschen Ort liegt.
„Gesucht habe ich immer zuerst das Bargeld“, sagt Ex-Einbrecher Hermann Wenning im Gespräch mit der Sicherheitsfirma “180° Sicherheit”. Heute hält er Präventionsvorträge, doch aus seiner Vergangenheit weiß er: Die meisten Menschen verstecken ihre Werte an den immer gleichen Stellen.
Wo Einbrecher zuerst zuschlagen
Schlafzimmer, Wohnzimmer, Garderobe – genau dort legen Täter los. Die Polizei warnt seit Jahren, dass Wohnungen systematisch durchsucht werden. Wenning beschreibt seine frühere Routine so:
„In Privatwohnungen oder Häusern habe ich zuerst die Garderobe durchgecheckt, denn oft steckt das Portmonee in der Jacke. Danach wurde das Schlafzimmer nach Geld oder Schmuck durchsucht. Dann im Wohnzimmer nach Geld, Handy oder Fotoapparat geschaut. Auch habe ich oft in der Küche Bargeld in Dosen gefunden.“
Die ersten Minuten entscheiden über die Beute. Und in genau dieser Zeit sind die gängigen Verstecke meist schnell abgearbeitet.
Verbraucherschützer warnen zusätzlich: Viele Hausratversicherungen ersetzen nur bis zu 20 Prozent der Versicherungssumme, wenn Bargeld gestohlen wird. Und auch das nur, wenn es besonders gesichert war – zum Beispiel in einem Geldschrank.
Die zehn schlechtesten Geldverstecke
Wie Focus Online berichtete, sind sich Experten einig: Es gibt kaum einen Ort in der Wohnung, den Einbrecher nicht in kürzester Zeit finden können. Diese Verstecke gelten als besonders riskant:
1. Unter der Matratze oder im Kopfkissen
Die Polizei führt diese Stellen als typische Suchpunkte. Einbrecher heben Matratzen oft automatisch an – meist sofort, wenn sie das Schlafzimmer betreten.
2. Sockenschublade und Kleiderschrank
Laut Versicherern gehört Kleidung zu den Dingen, die besonders schnell und gründlich durchwühlt werden. Kaum jemand kommt darum herum, dass Schubladen und Fächer durchkämmt werden.
3. Bücherregale oder Fake-Bücher
Verstecke in ausgehöhlten Büchern oder auffälligen „Geheimtipp-Büchern“ gelten längst nicht mehr als originell. Verbraucherzentrale und Versicherer warnen: Solche Tricks sind bei Tätern bekannt.
4. Vorratsdosen, Keksdosen, Mehlpackungen
Schadenfälle zeigen: Küchenschränke sind schnell leergeräumt. Dosen, Packungen und Behälter landen in Sekunden auf der Arbeitsplatte – und damit liegt der Inhalt offen.
5. Hinter Bildern oder in Bilderrahmen
Der Polizei zufolge drehen Täter Bilder häufig routiniert um, weil viele Menschen dort Schmuck oder Bargeld hinterklemmen.
6. Schreibtisch- und Nachttischschubladen
Versicherer bewerten diese Fächer als absolute Standard-Suchorte. Schubladen lassen sich in kürzester Zeit öffnen und durchsuchen – ernsthaften Widerstand bieten sie kaum.
7. Kühlschrank, Staubsauger, Mikrowelle
Verbraucherschützer warnen vor improvisierten Elektro-Verstecken: Geräte werden gekippt, geöffnet oder einfach mitgenommen. Auf diese Weise ist auch dort verstecktes Bargeld schnell entdeckt.
8. Geldkassetten
Sie vermitteln zwar den Eindruck von Sicherheit, sind aber leicht zu transportieren. Die Polizei erklärt: „Geldkassetten werden einfach mitgenommen.“
9. Garten & Blumenkübel
Geld draußen zu vergraben ist nicht nur mühsam – laut Allianz besteht auch das Risiko, dass man dabei beobachtet wird. Außerdem kommt man selbst später nur schwer daran.
10. Populäre „Geheimverstecke“ wie Fake-Steckdosen & Hohlräume
Sobald ein Versteck in Foren, Videos oder Ratgebern auftaucht, verliert es seinen Sicherheitsvorsprung. Die Polizei zählt solche Tricks zu den Täuschungen, die bei Einbrechern bereits bekannt sind.
Hier ist Ihr Geld zumindest etwas sicherer
Nach Einschätzung von Polizei, Versicherern und Verbraucherschützern geht es weniger darum, das perfekte Versteck zu finden, sondern darum, Einbrechern Zeit und schnelle Erfolge zu nehmen.
1. Ein verankerter Tresor
Versicherer wie Allianz und AXA empfehlen für Bargeld in der Wohnung einen schweren, fest verankerten Wertschutzschrank. Modelle unter 200 Kilo gelten als mitnehmbar – erst die Verankerung macht sie wirklich sicher.
2. Bankschließfach
Für größere Summen rät die Verbraucherzentrale ausdrücklich zu Bankschließfächern. Sie schützen nicht nur vor Einbruch, sondern auch vor Feuer, Wasser und Verlust.
3. Verstecke in schweren Möbeln
Die Polizei betont: Einbrecher arbeiten unter massivem Zeitdruck. Alles, was Aufwand verursacht, erhöht die Sicherheit. Verstecke, an die man nur gelangt, wenn ein schweres Möbelstück bewegt werden muss, sind im Vorteil.
Der ehemalige Einbrecher Wenning empfiehlt zudem, Wertsachen im Keller, im Vorraum, auf der Toilette oder auf dem Balkon zu verstecken, „denn so viel Zeit nehmen sich Täter kaum, dass sie diese Räume konsequent durchsuchen“.
4. Mehrere kleine Verstecke statt eines großen Depots
Verbraucherschützer raten dazu, Werte zu verteilen, um das Risiko zu senken. Versicherer wie die Allianz schlagen verschiedene unauffällige Verstecke im Alltag vor – wichtig ist vor allem, nicht alles an einer einzigen Stelle zu lagern.
5. Bargeldmenge reduzieren
Ein Punkt, in dem sich alle Institutionen einig sind: Je weniger Bargeld in der Wohnung ist, desto geringer ist die Gefahr, bei einem Einbruch einen Totalschaden zu erleiden.
Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend
Nach Einschätzung der Experten gibt es in einer normalen Wohnung kein Versteck, das wirklich absolut sicher ist. Am besten schützen fest verankerte Tresore, Bankschließfächer, die Verteilung kleinerer Beträge und Orte, die den Zeitdruck für Täter erhöhen.
Unsicher sind nahezu alle Plätze, die ohne Werkzeug erreichbar sind und die Menschen spontan auswählen. Für Verbraucher bedeutet das: Ziel ist nicht, Einbrecher auszutricksen, sondern ihnen keine schnellen Erfolge zu ermöglichen.
Gleichzeitig spielt Prävention eine große Rolle: Die Beratungsstellen der Polizeipräsidien kommen sogar nach Hause und zeigen kostenlos, wie sich Wohnungen besser gegen Einbruch sichern lassen.
Eines sollte man immer bedenken, betont Ex-Einbrecher Wenning:
„Nicht der materielle, sondern der psychische und emotionale Schaden ist das schwerwiegende Problem, dass dem Opfer oft lebenslang zu schaffen macht!“
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