Wie die Krone berichtet, geraten nun neue, brisante Vorwürfe gegen einen jener zehn Jugendlichen ans Tageslicht, die im viel diskutierten „Fall Anna“ freigesprochen worden waren. Der 17-Jährige sitzt mittlerweile wieder in Untersuchungshaft – diesmal wegen eines mutmaßlichen Raubüberfalls in Wien-Simmering und weiterer Delikte.

Mutmaßlicher Raub – und bereits vorher in Haft

Der Jugendliche soll gemeinsam mit einem weiteren, im „Fall Anna“ freigesprochenen 21-Jährigen, im Juni einen schweren Raub in einer Garage in Simmering begangen haben.

Als er vergangene Woche als Verdächtiger ermittelt wurde, saß er allerdings bereits in Verwaltungsstrafhaft ein. Der Grund: Er soll mehrfach ohne Führerschein Auto gefahren sein.

Chats voller Drohungen: Ermittlungen weiten sich aus

Besonders erschütternd sind Nachrichten, die der 17-Jährige laut Ermittlern einem weiteren zwölfjährigen Mädchen im neuen Verfahren geschickt haben soll. Darin soll er gedroht haben: „Willst du unbedingt in einer Mülltonne tot aufgefunden werden, in kleinen Stücken?“

Gemeinsam mit sechs weiteren Jugendlichen – darunter laut Informationen mehrere, die ebenfalls im ersten Verfahren freigesprochen wurden – steht er nun erneut im Mittelpunkt schwerer Ermittlungen. Der Verdacht reicht von fortgesetzter Gewaltausübung und gefährlicher Drohung bis zu möglichem sexuellen Missbrauch Unmündiger durch andere Tatverdächtige.
Es gilt die Unschuldsvermutung.

Bis zu siebeneinhalb Jahre Haft möglich

Sollte sich der Raubverdacht bestätigen, drohen dem 17-Jährigen erstmals längere Haftstrafen. Für schweren Raub können Jugendliche bis zu siebeneinhalb Jahre Gefängnis erhalten. Sein Anwalt, Nikolaus Musliu, erklärt gegenüber der Krone: „Mein Mandant hat bis dato keine Aussagen zu den Vorwürfen gemacht.“

Die Causa rund um die Jugendliche-Gruppe aus dem Antonspark in Favoriten dürfte die Justiz jedenfalls noch lange beschäftigen.