Die „Freedom Flotilla“ sorgt nicht nur wegen ihres Ziels – angeblicher Hilfslieferungen nach Gaza – für Schlagzeilen. Jetzt tobt an Bord ein Machtkampf: Greta Thunberg wurde aus dem Führungskomitee abgesetzt, ein Koordinator kündigte aus Protest gegen LGBTQ-Teilnehmer, und eine Journalistin wurde vertrieben – berichtet Apollo News.

Greta Thunberg verliert ihre Führungsrolle

Seit Anfang September ist die „Freedom Flotilla“ mit rund 20 Booten und Hunderten Aktivisten unterwegs Richtung Gazastreifen. An Bord auch Greta Thunberg – doch ihre Rolle wurde empfindlich beschnitten. Wie die italienische Zeitung Il Manifesto berichtet, wurde die ehemalige Klimaaktivistin aus dem Vorstand ausgeschlossen. Hintergrund seien Meinungsverschiedenheiten über die externe Kommunikation. Thunberg selbst erklärte, ihre Aufgabe liege nun „als Organisatorin und Teilnehmerin“ – nicht mehr im Führungskomitee. Sie musste vom Schiff des Vorstands auf das Begleitschiff „Alma“ umziehen.

Koordinator steigt aus wegen LGBTQ-Teilnehmern

Die Spannungen in der Flotte nehmen zu. Bereits am Mittwoch trat der Koordinator Khaled Boujemâa zurück. Er warf den Organisatoren vor, ihn über die Identität einiger Teilnehmer getäuscht zu haben. Konkret störte er sich daran, dass LGBTQ-Aktivisten Teil der Avantgarde seien. Gegenüber Le Courrier de l’Atlas erklärte er, man habe diesen Aspekt bewusst verschwiegen.

Journalistin verjagt

Auch Journalisten wurden zur Zielscheibe: Francesca Del Vecchio, Reporterin der italienischen Tageszeitung La Stampa, wurde nach eigenen Angaben „regelrecht aus dem Hafen gejagt“ und als „gefährlich“ beschimpft. Zuvor hatte sie an Vorbereitungskursen teilgenommen, um täglich aus der Flotte zu berichten. Laut der taz war ihr Rauswurf auf die Veröffentlichung interner Trainingsdetails zurückzuführen.

Ziel: Gaza – mit ungewissem Ausgang

Offiziell will die „Freedom Flotilla“ Hilfsgüter nach Gaza bringen. Israelische Medien wie die Times of Israel berichten, dass die Schiffe noch im September ankommen sollen – doch ein Abfangen durch die israelische Marine gilt als wahrscheinlich. Schon im Juni scheiterte Thunberg mit einem ähnlichen Versuch und wurde von israelischen Soldaten gestoppt, medizinisch versorgt und nach Hause geschickt.