Besonders Entwickler Tibor Blaho machte die Funde öffentlich: Auf X (vormals Twitter) teilte er einen Screenshot aus dem App-Code, der konkrete Seitenelemente zeigt, die stark nach geplanten Werbemodulen klingen.

ChatGPT: Drei prägnante Begriffe in Codes

Unter den Begriffen sticht zunächst „search ad“ hervor. Ein Terminus, der sehr an Googles Search Ads erinnert, also jene bezahlten Anzeigen, die oben in den Suchergebnissen eingeblendet werden. Übertragen auf ChatGPT könnte das bedeuten: Wird im Chat eine Anfrage gestellt, die ein werberelevantes Keyword enthält, könnten künftig zuerst bezahlte Werbeanzeigen erscheinen.

Das zweite Element heißt „search ads carousel“. Ein Karussell ist eine horizontal scrollbare Leiste, wie man sie von Shopping-Plattformen kennt: Produktbilder, Preise und direkte Links, mehrere gesponserte Angebote nebeneinander. Die Code-Referenz legt nahe, dass ein ähnliches Anzeigenformat für den Chatbot geplant ist.

Am rätselhaftesten bleibt der Begriff „bazaar content“. Der Name deutet darauf hin, dass neben klassischen Anzeigen eine subtilere Form werblicher Inhalte möglich wäre.

OpenAI auf den Spuren von Google?

In der Summe lassen die gefundenen Begriffe wenig Raum für Zweifel: Die Android-Beta-Version deutet klar darauf hin, dass ChatGPT in Zukunft Werbung anzeigen könnte. Da ChatGPT für viele bereits die Google-Suche ersetzt hat, könnte OpenAI damit einen ähnlichen Weg wie klassische Suchmaschinen einschlagen, die seit Jahren auf Werbefinanzierung setzen. Noch gibt es keine offizielle Bestätigung von OpenAI.