Ein grausames Verbrechen erschüttert Frankreich: Der christliche Aktivist Ashur Sarnaya wurde während eines TikTok-Livestreams in Lyon erstochen. Der 45-Jährige, der im Rollstuhl saß, konnte sich nicht verteidigen – berichtet Apollo News.

Messerattacke vor der Kamera

Die Attacke ereignete sich am Mittwochabend direkt am Eingang seines Wohnhauses im Stadtteil Vaise. Der Täter stach Sarnaya mit einem Messer in den Hals, durchtrennte die Halsschlagader und flüchtete. Sanitäter konnten nur noch seinen Tod feststellen. Nach Angaben der Regionalzeitung Le Progrès zeigt ein Video den mutmaßlichen Angreifer von hinten, Zeugen berichteten von einer dunkel gekleideten Person mit Kapuze, die vom Tatort wegrannte.

Die Staatsanwaltschaft Lyon bestätigte, dass die Direction nationale de la police judiciaire (DNPJ) die Ermittlungen übernommen hat. Bisher werde „keine Hypothese bevorzugt“, erklärte eine Sprecherin – sowohl ein krimineller Hintergrund als auch religiöse oder politische Motive werden geprüft. Die Anti-Terror-Behörde PNAT wurde vorerst nicht eingeschaltet.

Flucht vor dem IS – Tod in Frankreich

Besonders tragisch: Ashur Sarnaya saß im Rollstuhl und hatte keine Möglichkeit, sich zu wehren oder zu fliehen. Seine Schwester, mit der er in Lyon zusammenlebte, schilderte gegenüber dem Sender RMC-BFM Lyon: „Ashur war ein ganz normaler Mensch. Er machte Lives auf TikTok, um das Wort Gottes zu verbreiten. Er hatte keine Feinde, mit niemandem Probleme.“ Sie wurde von Freunden alarmiert, die den Livestream mitverfolgt hatten und fand ihren Bruder tot am Boden.

Ashur Sarnaya stammte aus Ankawa, einem christlichen Vorort von Erbil im Irak. 2014 floh er nach Frankreich, um den Terror des „Islamischen Staates“ zu überleben. In Lyon sprach er in arabischen Videos über seinen Glauben  wodurch er zum Ziel von Anfeindungen durch muslimische Nutzer wurde.