Cyberangriff auf iranische Atomanlage - EU-Vertreter gibt sich besorgt: Der Mossad soll Drahtzieher des Vorfalls gewesen sein

Ein Zwischenfall in der Atomanlage Natans im Iran soll, laut Angaben Teherans, ein gezielter Angriff gewesen sein. Man spricht von „nuklearem Terrorismus“. Der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi betont, dass sich der Iran vorbehalten werde, gegen die Täter vorzugehen und ruft die Internationale Atomenergiebehörde sowie die Internationale Staatengemeinschaft dazu auf, diesbezüglich mit dem Iran an einem Strang zu ziehen. Laut dem israelischen Radiosender Kan, soll der israelische Geheimdienst Mossad für den Vorfall verantwortlich sein.

Am Samstag hatte der Iran mitgeteilt, neue Zentrifugen zur Urananreicherung in Natans in Betrieb genommen zu haben. Vergangenes Jahr war ein Brand in der unterirdischen Anlage ausgebrochen. Die Regierung hatte dies als Versuch ausgemacht, das Atomprogramm des Landes zu sabotieren. Derzeit laufen Bemühungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015, das den Bau von Kernwaffen verhindern soll. Der Iran betont regelmäßig, dass seine Atomaktivitäten frei von jeglichem militärischen Hintergrund seien.

Die EU hat sich besorgt über den mutmaßlichen Angriff auf die Atomanlage Natans im Zentraliran gezeigt. Jeder Versuch, die derzeitigen Bemühungen um eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran zu stören, sei in vollem Umfang zurückzuweisen, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. Es müsse nun gründlich geklärt werden, was passiert sei und wer dahinter stecke.