Städtenamen könnten etwa künftig helfen, der kulturellen Vielfalt Deutschlands gerecht werden. Also tschüss „Wilhelm“, hallo „Wiesbaden. Denn eines ist klar: Mit Vornamen ist es sehr schwierig, die kulturelle Diversität der deutschen Bevölkerung darzustellen. Immerhin ist seit 1996 das Alphabet nicht mehr geändert worden. Und es hat sich seitdem demographisch vieles verändert.

Siegfried nahm schon 1996 den Hut

Einer der Menschen, die sich für eine Änderung des Buchstabieralphabets eingesetzt waren, war der Antisemitismus-Beauftragte von Baden-Württemberg Michael Blume. „Mir geht es darum, dass die Tabelle der Nationalsozialisten nicht einfach weiter übernommen wird.“ Bereits seit 1996 steht nach dem Buchstabieralphabet der Buchstabe „S“ eigentlich für „Samuel“. Dennoch heißt es nicht nur in Game-Shows „S – wie Siegfreid“.

"N wie Nazis"

Als 1934 das Alphabet bearbeitet wurde, strichen Nazis biblische Namen, die nach ihrer Auffassung „jüdisch“ waren. Der Nordpol etwa sei der Ort, „von dem nach der alternativen Geschichtsschreibung der Nazis die Arier herkommen“, sagt Blume. „Mit dem Wissen müssen wir den Nordpol aus der Buchstabiertafel streichen.“

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Kommentare

  • derChristoph sagt:

    Ändern.
    Fertig.
    Was braucht man da lang herumeiern?

  • arabi sagt:

    Der neue Totalitarismus ist bunt und grün! Hurra!

  • Bonobo:in sagt:

    Wir sollten überhaupt den geografischen Begriff „Norden“ aus unserem Wortschatz tilgen – steht er doch unverrückbar für die jahrhundertelange Unterdrückung des globalisierten Südens durch die alten weißen Männer Europas.
    Von Expert*innen favorisiert wird das Wort „ugwu“ aus der westafrikanischen Sprache der Igbo, welches „ideologisch nicht vorbelastet“ und daher dem bisherigen Terminus vorzuziehen sei.