Ein depressives Brot aus Erfurt sorgt plötzlich für Lacher in den USA: In seiner Show nahm sich Late-Night-Moderator John Oliver den KiKA-Charakter Bernd das Brot vor. Was ihn besonders faszinierte: der gnadenlose Pessimismus.

Ein Brot erobert die US-Late-Night

In seiner Sendung nahm John Oliver das Kinderfernsehen aufs Korn und erinnerte zunächst an bekannte US-Figuren. Dann der unerwartete Plot-Twist: Plötzlich rückte ein deutscher Kultstar ins Rampenlicht – Bernd das Brot. Seit dem Jahr 2000 stöhnt der griesgrämige Laib im Kinderkanal KiKA Sätze wie „Mein Leben ist die Hölle“ oder „Ich möchte diese Sendung verlassen“. Oliver kommentierte trocken: „Das ist für Kinder.“

Fatalismus als Markenzeichen

Während andere Kinderserien Freundschaft oder Zusammenhalt predigen, verkörpert Bernd das pure Gegenteil: Fatalismus, Müdigkeit und Weltschmerz. Oliver beschrieb ihn als „fatalistisch, antisozial und chronisch deprimiert – mit Augenringen wie eine frischgebackene Mutter“. Selbst Bernds Liebeskummer, weil eine „französische Baguette-Schönheit“ einen Mehrkornlaib vorzog, sorgte beim US-Publikum für Lacher.

Von Erfurt bis in die USA

Bernd ist in Deutschland längst eine Institution: Er gewann Preise, bekam eine Statue in Erfurt – die 2009 sogar von Anarchisten entführt wurde – und füllt im Nachtprogramm des KiKA ganze Sendeplätze mit seiner Tristesse. Sogar Rockstar Patti Smith postete einst ein Bild von ihm mit den Worten: „This is all I can stand.“

Für Oliver ist Bernd „das wohl deutscheste, was ich je gesehen habe“. In seiner Show ließ er den Kult-Laib sogar in einer gespielten Szene auftreten. Am Ende verabschiedete sich Bernd – ganz in seiner Manier – mit dem Satz: „Mein Leben ist die Hölle.“