Der Lack ist ab: Mückstein hat drei große Probleme
Es war ein betont lässiger erster Auftritt. In Turnschuhen erschien Wolfgang Mückstein beim Bundespräsidenten, als er für sein Amt des Gesundheitsministers angelobt wurde. Doch so locker-flockig ist der Job dann eben doch nicht. Nach rund 40 Tagen als Nachfolger von Rudi Anschober, bröckelt langsam der Lack ab.
Vor allem der „grüne Pass“ droht für den grünen Minister zum Debakel zu werden. Das Versprechen, diesen noch zum Ende dieser Woche einführen zu wollen, konnte vom Gesundheitsministerium nicht eingehalten werden. Die Änderung der technischen Anforderungen der EU soll der Grund sein. Einen fixen neuen Starttermin für den QR-Code gibt es nicht, die Umsetzung erfolge „schrittweise“, hieß es aus dem Ministerium.
Israel hat den grünen Pass wieder abgeschafft
Das Chaos kommt in Österreich noch dazu in jener Zeit, in der andere Länder diese Lösung schon wieder verwerfen. So ist der „grüne Pass“ seit Dienstag in Israel wieder Geschichte. „Wir kehren zur Normalität zurück. Ich freue mich, dass wir inzwischen eine Situation erreicht haben, die den Grünen Pass nicht mehr nötig macht“, teilte der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein mit. Nicht mehr nötig ist er vor allem auch deshalb, weil Israel so schnell und viel geimpft hat.
Es geht sich nicht aus
Und das ist auch gleich das nächste Problem des Gesundheitsministers. Anfang April versprach der Bundeskanzler noch, bis Ende Juni könne jeder (der das wolle) eine Erstimpfung erhalten. Am Dienstag ruderte man zurück: „Das geht sich nicht aus“, hieß es. In einer gemeinsamen Aussendung versuchte Mückstein mit dem Kanzler noch, der Sache einen positiven “Spin” zu geben. Es sei der “steigenden Impfbereitschaft” geschuldet, dass nun doch nicht alle schon zum Erststich kommen würden.
Dass die Anschober-Nachfolge keine leichte sein wird, kommt wohl auch für Mückstein wenig überraschend, dass er aber so viel Gegenwind erfahren wird und offene Baustellen übergeben bekommt, damit dürfte er weniger gerechnet haben.
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