„Diese Gruppen junger ausländischer Männer stehen im Nichtschwimmerbecken oder sitzen auf der Tribüne, dann kommt es plötzlich zur Rudelbildung und es hagelt Beleidigungen und gibt Belästigungen“, erklärt Alexandra Szlagowski (51), die Chefin des Sport- und Bäderamtes in Wuppertal, im Gespräch mit Bild. „Die Situation ist immer schlimmer geworden, seit letztem Herbst extrem“ Sogar in den Umkleidekabinen soll es bereits zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.

Die „Schwimmoper“, ein modernes Sportbad im Herzen der Stadt, ist besonders anziehend für Jugendliche unter 17 Jahren – sie zahlen hier nämlich nur 1,50 Euro Eintritt. Doch genau das lockt auch jene an, die das Bad lieber meiden würde.

Hausverbot? Kein Hindernis!

Im Juli gab es allein zwölf Einsätze von Sicherheitskräften. Zwar wurden Hausverbote gegen die Randalierer verhängt, aber das schreckt die Jugendlichen nicht ab. „Die halten sich einfach nicht daran und kommen trotzdem“, so Szlagowski. „Und am Schwimmbad-Eingang fehlt mir das Personal für Ausweiskontrollen. Außerdem müssten dann ja auch Fotos der Jugendlichen mit Hausverbot vorliegen. Das ist alles nicht so einfach.“

„Weil viele nicht schwimmen können, wird denen dann mit der Zeit langweilig. Dann wird provoziert, es bilden sich Gruppen und schon gibt‘s Ärger. Das Personal und andere Gäste werden beleidigt und belästigt. Da soll diese Unterbrechung helfen. Wir können nicht einfach so zuschauen und es weiter laufen lassen.“

Ein möglicher Grund für den Ansturm der Randalierer in der „Schwimmoper“ könnte die Schließung des Freibads in Wuppertal sein. In den letzten Jahren kam es in Freibädern deutschlandweit immer wieder zu Massenschlägereien, oft ebenfalls mit Jugendlichen migrantischer Herkunft. Im Essener Grugabad wurde deshalb sogar eine Videoüberwachung eingeführt.

Ob die Maßnahme der Mittagsschließung in Wuppertal Erfolg bringt, bleibt abzuwarten.