Das neue Regelwerk begrenzt die Zahl der erlaubten Glücksspielautomaten spürbar. Rund 470 Geräte sollen landesweit zulässig sein. Während Kritiker vor einer Normalisierung des Glücksspiels warnen, überwiegt bei Suchtexperten eine andere Sicht: Die gezielte Legalisierung unter strengen Auflagen verdränge vor allem den gefährlichen Graubereich.

Illegale Automaten seien besonders problematisch, weil sie keinerlei Schutzmechanismen kennen, erklärt das Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit. Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigten, dass mit klaren gesetzlichen Vorgaben der Schwarzmarkt nahezu austrockne.

Spielerschutz als Kern des Modells

Das Salzburger Gesetz schreibt detaillierte Schutzvorgaben vor. Die tägliche Spielzeit wird begrenzt, Einsätze und mögliche Gewinne gedeckelt, Alkohol an Automaten ist untersagt. Diese Maßnahmen sollen exzessives Spiel erschweren und problematisches Verhalten frühzeitig bremsen.

Eine zentrale Rolle kommt dabei dem Personal in den legalen Betrieben zu. Geschulte Mitarbeiter sind verpflichtet, auffälliges Spielverhalten zu erkennen und zu dokumentieren. Diese Form der aktiven Kontrolle gilt unter Fachleuten als einer der wirksamsten Hebel im Kampf gegen Spielsucht.

Reaktion auf wachsende Abhängigkeit

Der Handlungsdruck ist groß. Beratungsstellen berichten seit den Pandemiejahren von einem deutlichen Anstieg problematischen Spielverhaltens. Isolation, digitale Angebote und fehlende Kontrolle hätten die Risiken verschärft. Die neue Regelung soll Betroffenen den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtern und gleichzeitig das Umfeld sicherer machen.

Im kommenden Jahr startet das Land Salzburg die Ausschreibung für die Konzessionen. Vorgesehen ist, dass maximal drei Anbieter den Automatenbetrieb übernehmen dürfen – unter strenger Aufsicht.

Bundesweite Reform in Sicht

Parallel zur Salzburger Neuregelung zeichnet sich auch auf Bundesebene Bewegung ab. In Wien wird an einem neuen Glücksspielgesetz gearbeitet, das voraussichtlich 2026 in Kraft treten soll. Hintergrund ist das Auslaufen zentraler Lizenzen im Jahr 2027 und die seit Jahren kritisierten monopolartigen Strukturen, insbesondere im Online-Bereich.