Arbeitete nicht schnell genug: Nordkoreas Kim Jong-un lässt Experten hinrichten
Um die Digitalisierung an Hochschulen zu beschleunigen und das Land fit für “Distance Learning” zu machen, berief der Diktator eine Kommission ein. Doch diese arbeitete Kim einfach zu langsam.
Das “Organization and Guidance Department” (OGB) des Machthabers überwacht die Einhaltung der Parteilinie in allen Behörden. Diese Behörde soll aufgedeckt haben, dass es die Kommission nicht so recht mit ihrer Arbeit vom Fleck kam.
Lieber ruhig bleiben
Viel schlimmer noch: Der Leiter der Digitalisierungs-Kommission und andere Mitglieder sollen es gewagt haben, Kritik an der Arbeit der Regierung zu äußern. Er soll seinen Vorgesetzten mehrfach sein Leid geklagt haben, diese hätten ihm aber nur geraten: “Verhalte dich ruhig – und schweig.”
Kritik an Partei
Doch der Experte befolgte diesen Rat nicht: “Ich verstehe nicht warum [die Behörden] diese Vorgaben umsetzen wollen, diese Kommission ins Leben rufen, gestresste Uni-Professoren von ihrem Job abhalten [wenn sie dieser Kommission nicht die notwendigen Ressourcen zugestehen]”, soll er trotz der Warnungen weiter angemerkt haben.
Ein regimetreuer Kollege hörte diese Worte, und verpfiff ihn prompt. Der Leiter wurde nach Abschluss der Ermittlungen wegen “Kritik an der Partei und staatsfeindlichen Aktivitäten im Bildungssektor” exekutiert.
Der Chef macht das jetzt selbst
Kim Jong-un will sich jetzt höchstpersönlich um die verschleppte Hochschulreform kümmern. In einer handschriftlich verfassten Mitteilung stellte er klar: “So wie ich Kommandeur im Kampf um die Wiederaufforstung unserer Wälder wurde, werde ich nun auch Kommandeur einer weitsichtigen großen Politik für nationale Bildung.”
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