„Divers“ bei Schüler-Anmeldung? Fünf Geschlechter an katholischer Ordensschule
Wer an einem katholischen Schulcampus ein Kind anmeldet, rechnet mit Werten, christlicher Orientierung und klarer Pädagogik. Am Sacré Coeur Riedenburg – bis vor Kurzem noch eine reine Mädchenschule – erleben die Eltern schon beim Anmeldeformular die erste Überraschung: Sie sollen ankreuzen, ob ihr Kind „divers“, „inter“ oder „offen“ ist.
Noch vor kurzem galt das Sacré Coeur Riedenburg als konservativ und traditionell. Nun gibt es sich besonders progressiv: Seine Schüler gehören bis zu fünf Geschlechtern an.Wiki Commons /Böhringer Friedrich/schulenriedenburg.at
Die längste Zeit war das Sacré Coeur Riedenburg im Westen die letzte Bastion der klassischen Mädchenschule. Während die anderen Standorte des Ordens – ob Sacré Coeur Graz, Sacré Coeur Pressbaum im Wienerwald oder der Ordenscampus am Rennweg – längst auf gemischte Klassen umgestellt hatten, hielt Riedenburg das Mädchen-Modell hoch. Erst 2018 erfolgte die Öffnung der Mädchenschule für Buben.
Von da an standen im Anmeldeformular zwei Geschlechter zur Auswahl: männlich und weiblich. Punkt. Ende. Dachte man. Doch der Blick in die aktuellen Anmeldeformulare zeigt: Mittlerweile haben sich die Kategorien nochmals vermehrt.
Zu „weiblich“ und „männlich“ traten „divers“, „offen“, „inter“ und „k.A.“ hinzu. Aus zwei Geschlechtern wurden fünf – plus „keine Angabe“. Und zwar an allen vier Schultypen am Standort: Volksschule, Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS), International School und Höhere Lehranstalt für Humanökologie.
Wollte man den späten Umstieg durch eine Inflation neuer Geschlechter kompensieren? In Pressbaum und Wien blieb man – ganz bieder – bei zwei Geschlechtern. Doch Eltern und Erziehungsberechtigte, die ihre Kinder beim Sacré Coeur Riedenburg anmelden, müssen nun zwischen fünf Geschlechtern wählen.
„Als Mann und Frau schuf er sie…“ (Genesis 1,27)
Wie passt das zu einer katholischen Privatschule? Das wollte der exxpress von der Schulleitung erfahren. Doch die Anfrage blieb bisher unbeantwortet. Man hüllt sich in Schweigen. Kein Statement. Keine Einordnung. Kein Satz. Funkstille.
Mit der katholischen Lehre zeichnet sich hier – sagen wir einmal – ein Konflikt ab: Philosophen-Papst Johannes Paul II. hob die Ergänzung von Mann und Frau als anthropologische Grundordnung hervor. Der Theologe im Papstamt Benedikt XVI. warnte vor einer Auflösung des biologischen Geschlechts als Bruch mit der Schöpfungsordnung. Auch Papst Franziskus bezeichnete die Genderideologie als „ideologische Kolonisation unserer Zeit“.
Ebenso hält die Österreichische Bischofskonferenz offiziell an der von Lehre Mann und Frau als Grundpfeiler des christlichen Menschenbildes fest. Kurz: Die Kirche stützt sich bis heute auf die christliche Schöpfungslehre – in Anlehnung an das Buch Genesis.
Auch Biologen und Mediziner kennen nur zwei Geschlechter
Und die Wissenschaft? Auch sie hat dazu etwas zu sagen. Erst vor Kurzem kritisierte der steirische Frauenarzt Dr. Armin Breinl auf exxpressTV den neuen Eltern-Kind-Pass (vormals Mutter-Kind-Pass). Dort stehen Ärzten für Neugeborene mittlerweile ebenfalls mehrere Geschlechteroptionen zur Verfügung. Doch es gebe nun einmal nur zwei Geschlechter, der Rest sei Unsinn, bekräftigte der erfahrene Mediziner, der schon zigtausende Mutter-Kind-Pässe in seiner mehr als 40-jährigen Arztkarriere unterzeichnet hat.
Pubertät: Zwischen Hormonsturm und Ideologiesog
Die Sache hat auch einen ernsten Hintergrund: die Pubertät – eine Lebensphase, die junge Menschen ebenfalls an der Schule durchleben. Hier geraten sie oft in hormonelle und psychologische Umbrüche, verbunden mit Unsicherheit über die eigene Identität. Klinische Experten und Psychotherapeuten warnen: Solche Phasen werden von woken Aktivisten und Gender-Lobbygruppen gerne ausgenützt, um Jugendlichen frühe medizinische Eingriffe nahezulegen, die sie später bereuen.
Wie handhabt man das am katholischen Campus? Welchen Ansatz verfolgt hier die Schulpastoral? Wie begleitet ein katholischer Campus Jugendliche in dieser Phase? Die Schulleitung verrät es nicht.
Die Redaktion wurde auf das Thema durch Hinweise aus dem Elternumfeld aufmerksam gemacht – von Eltern, die auf dem Standpunkt stehen, dass ihre Kinder männlich oder weiblich sind: im Sinne der Biologie, im Sinne der christlichen Schöpfungslehre – und im Sinne des Hausverstands.
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