Drehstart für "Die Toten von Salzburg": Teichtmeister nicht dabei, aber weiter frei
Die Dreharbeiten für die neuen Folgen der beliebten Krimi-Serie “Die Toten von Salzburg” sind am Wochenende gestartet, aber ohne den wegen Kinderpornografie angeklagten Hauptdarsteller Florian Teichtmeister. Der Burg-Mime läuft auch 83 Tage nach seinem geplatzten Prozess frei herum.
Es hätte wahrscheinlich kaum noch jemanden verwundert, wenn der tief gefallene Burgtheater-Star Florian Teichtmeister (43) auch in den neuen Krimi-Folgen von “Die Toten von Salzburg” wieder als Major Peter Palfinger dabei gewesen wäre. Immerhin blieb der Schauspieler trotz des mutmaßlichen Besitzes von 54.000 Dateien mit Bildern sexuell missbrauchter Kinder und trotz seiner schweren Affinität zu Kokain bislang unbehelligt. Die Ermittlungen wegen illegalen Drogenbesitzes wurden entgegen der üblichen Justiz-Praxis sogar eingestellt, obwohl der gefeierte Mime weit mehr als die erlaubten Mengen zum Eigenbedarf gebunkert hatte.
"Promi-Bonus" für berühmten Schauspieler?
Sein geplanter Prozess am 8. Februar wegen des Besitzes von Kinderpornografie wurde gecancelt, weil sich Teichtmeister einen Tag zuvor krank gefühlt hatte.
Inzwischen läuft er seit 83 Tagen frei herum, ohne zur Verantwortung gezogen worden zu sein. Die überfällige Neuterminierung des Prozesses wird mit Nachermittlungen begründet, die der Richter bei der Kripo in Auftrag gegeben haben soll.
Während die Justiz alle Zeit der Welt zu haben scheint, obwohl bei einem pädophilen Kinder-Porno-Konsumenten wohl ständig die Tatbegehungsgefahr (Wiederholung) im Raum steht, zeigte sich wenigstens das ZDF konsequent. Der Sender warf Teichtmeister umgehend aus der Krimi-Serie, sein Part wird nicht nachbesetzt. Künftig ermittelt das bayerisch-österreichische Kriminalisten-Team in der Mozartstadt ohne den mutmaßlich Kriminellen.
Warum der Richter am Wiener Straflandesgericht die Causa für Nachermittlungen noch einmal an die Fahnder zurückschickte, dürfte am zweiten Ermittlungsstrang in dem Fall liegen. Zur Überraschung aller hatte die Staatsanwaltschaft in Sachen Drogenbesitz keine Anklage gegen den berühmten Schauspieler erhoben. Nach dem Grundsatz “Therapie statt Strafe” wurde das Verfahren vorläufig eingestellt. Obwohl Teichtmeister eine Menge an Koks in Verstecken seiner Wohnung gebunkert hatte, die das zulässige Maß (Grenzmenge von 15 Gramm reinem Kokain) bei weitem überschritten hatte – viele sahen darin einen Promi-Bonus für Teichtmeister.
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