Dreister Dieb tobt über Polizei: „Immer nehmen sie mir alles weg!“
Aufregung in Graz: Ein 18-jähriger Seriendieb erlaubte sich viel, kam bislang aber stets ohne ernsthafte Konsequenzen davon. Nach einigen Diebstählen stand nun ein Prozess gegen den Afghanen an. Vorgeworfen wurden ihm gewerbsmäßig schwerer Einbruchdiebstahl, Urkundenunterdrückung und Entfremdung unbarer Zahlungsmittel. Während der Anhörung sorgte der Angeklagte für eine skurrile Aussage nach der anderen, berichtet die Kleine Zeitung.
Diebstähle jeglicher Art standen auf der Agenda des 18-Jährigen; von Autos und Handtaschen bis hin zu Geldsummen aus einem Supermarkt. Drei Autodiebstähle gehen auf das Konto des Afghanen, eines davon fuhr er zu Schrott. “Erst in Hitzendorf merkte ich, dass ich nicht angegurtet bin. Da hab’ ich das Lenkrad verrissen, der Reifen ist geplatzt. Ich musste mit dem Bus weiterfahren”, wird er von der Kleine Zeitung zitiert. Bei einem anderen Auto sei ihm der Sprit auf der Fahrt nach Wien ausgegangen, die Polizei sammelte den Dieb schließlich auf.
Mit dem Gesetz scheint sich der 18-jährige Afghane jedenfalls gut auszukennen, da er schon öfter Zeit in der Inspektion verbrachte. Wie zum Beispiel als er 800 Euro an Bargeld aus einem Supermarkt entwendete, erwischt wurde und dieses zurückbringen musste. Was daraufhin folgte: Er fuhr mit einem gestohlenen E-Scooter auf eine Pensionistin zu und stahl ihr die Handtasche.
"Es war ihm fad, dann passiert so etwas"
Beim Prozess am Straflandgericht bekannte sich der Anwalt des Afghanen zu dessen Schuld. “Dass mein Mandant seine Finger im Spiel hatte, ist unbestritten”, erklärte er. Jedoch sei der Angeklagte ohne Vater nach Österreich gekommen. Der Anwalt des 18-Jährigen sagte: “Es war ihm fad, dann passiert so etwas. Wenn er in Zukunft aber etwas lernt, kann mein Mandant ein Mitglied der Gesellschaft werden.”
Dahingegen versuchte der Angeklagte seine Taten in äußerst kurioser Weise zu relativieren: “Geld ist etwas, das jeder zum Leben braucht. Aber jedes Mal, wenn ich einen Diebstahl begangen habe, haben mir die Polizisten das Geld wieder weggenommen.” Er soll beim Handtaschenraub unter Drogen- und Alkoholeinwirkung gestanden sein. An die Spritzfahrt mit dem gestohlenen Auto konnte sich der 18-Jährige selbst nicht mehr erinnern.
Urteil: 18 Monate Haft
Von den Drogen habe der Angeklagte jetzt Abstand genommen. Während seiner Aussage, er sei bei der Arbeitssuche “immer abgelehnt” worden, unterbrach der Staatsanwalt mit den Worten: “Ich will von ihnen nicht hören, dass Österreich an allem Schuld ist. Sie haben ihren Kurs selbst abgebrochen. Sie selbst haben die Schulung vorzeitig beendet.”
Das Urteil des Gerichts endete mit einer 18-monatigen Haftstrafe – unbedingt. Zudem muss der junge Afghane in eine Anstalt für Suchtkranke.
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