Erneute Drohnensichtungen haben am Samstagmorgen die geplante Wiedereröffnung des Münchner Flughafens verzögert. Der Flughafen teilte mit, die für 05.00 Uhr geplante Öffnung sei verschoben worden. Passagiere wurden gebeten, sich an ihre Fluggesellschaften zu wenden. Die deutsche Flugsicherung habe den Flugbetrieb als Vorsichtsmaßnahme bis auf Weiteres ausgesetzt, hieß es in einer Mitteilung.

Bereits am Freitagabend waren wegen Drohnensichtungen beide Start-und Landebahnen gesperrt worden. Dutzende Flüge wurden umgeleitet oder fielen aus, rund 6.500 Passagiere saßen fest. Wie in der Nacht zuvor hätten sich der Flughafen und die Fluggesellschaften um die gestrandeten Passagiere gekümmert, hieß es weiter. Es seien Feldbetten, Decken, Getränke und Snacks verteilt worden. Schon in der Nacht auf Freitag war der Betrieb am Münchner Flughafen für mehrere Stunden eingestellt worden, nachdem es Berichte über Drohnen gegeben hatte.

Drohnen störten bereits am Donnerstag

Drohnen unbekannter Herkunft hatten bereits am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag den Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen empfindlich gestört. Zahlreiche Flüge fielen aus oder mussten auf benachbarte Flughäfen wie Nürnberg oder Stuttgart umgeleitet werden. Rund 3.000 Passagiere waren davon betroffen. Hunderte Menschen mussten die Nacht auf in den Terminals aufgestellten Feldbetten verbringen. Im Laufe des Freitags hatte es dann keine größeren Behinderungen mehr gegeben.

Der europäische Flugverkehr war in den vergangenen Wochen wiederholt durch Drohnen beeinträchtigt worden. Einige Behörden machten dafür Russland verantwortlich, der Kreml wies jedoch eine Beteiligung zurück. Der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt hatte am Freitag angekündigt, ein Gesetz vorzulegen. Dieses solle es der Polizei erleichtern, die deutsche Bundeswehr zum Abschuss von Drohnen anzufordern.