Lecanemab ist ein Antikörper, der in Zusammenarbeit zwischen den Pharmaunternehmen Eisai (Japan) und Biogen (USA) entwickelt wurde. Seit Anfang 2023 ist das Medikament in den Vereinigten Staaten unter dem Handelsnamen Leqembi zugelassen. Der therapeutische Ansatz von Lecanemab zielt darauf ab, das Proteinfragment Beta-Amyloid (Aß) aus dem Gehirn zu entfernen, das als einer der Auslöser für die neuronalen Veränderungen gilt, die Alzheimer verursachen.

Wirkmechanismus und Anwendung: Ein Hoffnungsschimmer für frühe Stadien der Krankheit

Der Wirkstoff wird alle zwei Wochen intravenös verabreicht und hat das Potenzial, das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung zu verlangsamen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Lecanemab nicht in der Lage ist, bereits bestehende Symptome zu lindern oder zu heilen. Die EMA empfiehlt das Medikament für Patienten im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit.

Genetische Einschränkungen: Sicherheit und Risikomanagement

Die Zulassung von Lecanemab ist jedoch mit Einschränkungen verbunden. Das Medikament wird ausschließlich für Alzheimer-Patienten empfohlen, die eine bestimmte genetische Prädisposition aufweisen. Insbesondere Personen mit nur einer Kopie des ApoE4-Gens, einem Risikofaktor für Alzheimer, sind weniger anfällig für gefährliche Nebenwirkungen wie Gehirnschwellungen und Mikroblutungen. Um diese Risiken zu überwachen, fordert die EMA regelmäßige MRT-Scans sowie zusätzliche Tests bei Symptomen wie Kopfschmerzen oder Sehstörungen.

Ein bedeutender Schritt in der Alzheimer-Behandlung

Die EMA-Empfehlung markiert einen historischen Moment in der Alzheimer-Forschung, da sie erstmals eine Behandlungsmöglichkeit aufzeigt, die direkt die Krankheitsursache angeht. In Deutschland leben etwa eine Million Menschen mit Alzheimer, und für viele von ihnen könnte Lecanemab eine Aussicht auf eine verlangsamte Krankheitsprogression bedeuten. Obwohl die endgültige Zulassungsentscheidung noch von der EU-Kommission getroffen werden muss, die jedoch in der Regel den Empfehlungen der EMA folgt, erwarten Experten eine schnelle Verfügbarkeit des Medikaments, insbesondere in spezialisierten Fachzentren.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare

  • Alex sagt:

    Da werden halt wieder mal mittles Chemie die Nebenwirkungen einer anderer Chemie verändert. Ein ewiger Kreislauf.
    Was bringt den Doktor um sein Brot? a) Die Gesundheit, b) der Tod.
    Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe.

    18
    1
  • Hicks Kogler sagt:

    bitte sofort bei Scholz einsetzen

    14
    1. Alex sagt:

      @ Hicks Kogler: … und auch bei den Regierungsspitzen der anderen europäischen Staaten (ausgenommen Ungarn).

  • wuschel sagt:

    Abwarten werden nicht alle bekommen, da es ja in dieser Reg. eine Kommission über Kosten und Nutzen entscheidet.

    13
  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Ein Medikament für Politiker?

    Denn Politiker vergessen ja oft, was sie schon mal gesagt haben.

    45
    1