Eltern ließen Elias (3) verhungern: Sie hielten ihn für einen Dämon
Grauenhafter Fall in Tirol: Ein dreijähriger Bub soll von seinen eigenen Eltern zu Tode gequält worden sein. Der kleine Elias wog am Ende nur sieben Kilo, da seine Mutter glaubte, er sei von einem Dämon besessen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck Mordanklage erhoben.
Der dreijährige Elias wurde im Mai 2024 tot in seinem Bett gefunden – laut Anklage ließen ihn seine Eltern verhungern, weil sie glaubten, er sei von einem Dämon besessen. Ihnen droht lebenslange Haft.APA/ERWIN SCHERIAU
Es ist einer der schockierendsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre: Im Mai 2024 wurde im Tiroler Bezirk Kufstein der dreijährige Elias tot in seinem Bett gefunden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck gegen die Eltern des Buben Mordanklage erhoben.
Eltern hielten ihren Sohn für einen Dämon
Die Ermittler werfen den beiden 27-jährigen Angeklagten vor, ihren Sohn über Monate hinweg grausam misshandelt und verhungern lassen zu haben. Nach Angaben der Behörde soll es den Eltern „darauf angekommen sein, den Sohn möglichst qualvoll zu Tode zu bringen“.
Die Mutter erklärte ihre Taten später damit, dass der Bub von einem Dämon besessen gewesen sei. Der Vater gab an, die Misshandlungen zu bereuen. Beide Eltern gelten laut einem psychiatrischen Gutachten als zurechnungsfähig, wiesen jedoch Persönlichkeitsstörungen mit sadistischen Zügen auf.
Chatnachrichten und Videos dokumentierten das Martyrium
Laut Anklage sollen die Eltern ihre grausamen Handlungen in Chats besprochen und teilweise mit Fotos und Videos festgehalten haben. Sie hätten sich gegenseitig darin bestärkt, dass der Bub „vernichtet werden“ müsse.
Bei einer Körpergröße von 94 Zentimetern wog Elias zum Zeitpunkt seines Todes nur sieben Kilogramm – weniger als die Hälfte des Normalgewichts eines Kindes in seinem Alter. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Bub über Monate massiv unterernährt wurde.
Um Verdacht zu vermeiden, besuchte der Vater weiterhin seine Eltern, die Großeltern des Kindes, mit den drei Geschwistern. Auf Nachfragen nach Elias habe das Paar Ausreden erfunden, um das Fehlen des Buben zu erklären.
Lebenslange Haft droht
Elias wurde am 19. Mai 2024 tot in seinem Bett aufgefunden, der Vater verständigte anschließend die Polizei. Die Obduktion ergab: Der Bub war verhungert. Beide Eltern wurden festgenommen und sitzen seither in Untersuchungshaft.
Die Mutter soll aufgrund der hohen Rückfallgefahr in einem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht werden. Die drei Schwestern des Opfers – im Alter von einem, drei und sechs Jahren – sind inzwischen bei Pflegefamilien untergebracht.
Den Eltern droht im Fall einer Verurteilung lebenslange Haft. Der Mordanklage kann binnen 14 Tagen beeinsprucht werden. Ein Termin für den Prozess vor dem Geschworenengericht in Innsbruck steht noch nicht fest.
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