Die “Markets in Crypto Assets Verordnung” (MiCAR) wird heute, Montag, in vollem Umfang anwendbar. Die Regelung soll unter anderem den Schutz von Anlegern erhöhen und den Kampf gegen Geldwäsche vereinfachen. In Österreich übernimmt die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Beaufsichtigung des Kryptomarkts.

“Die Wildwest-Ära auf den Kryptomärkten ist vorbei”, verkünden die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller in einer Aussendung. Von den neuen Beaufsichtigten erwarten die Vorstände, dass “Gesetzestreue, verantwortungsvolles Geschäftsgebaren und der Schutz Kunden zu jeder Zeit im Vordergrund stehen”.

Damit werden Zulassungsverfahren für Krypto-Anbieter strenger, Anbieter von Dienstleistungen wie Verwahrung, Tausch oder Beratung rund um Kryptowährungen müssen nun ausreichende Eigenmittel, ein robustes Risikomanagement, angemessene interne Kontrollsysteme und transparente Informationen zu ihrem Geschäftsmodell vorlegen. Eigentümer, Geschäftsleiter und sonstige hochrangige Personen müssen zudem die Fit & Proper-Anforderungen, die ihre Qualifikation und Redlichkeit bewerten, erfüllen.

Bei Nicht-Erfüllung der Anforderungen drohen Sanktionen

Die MiCAR umfasst spezielle Regeln für sogenannte Asset-Referenced Tokens (ART) und E-Money-Tokens (EMT). Das sind Kryptowerte, die in ihrer Wertentwicklung an andere Vermögenswerte wie Rohstoffe oder amtliche Währungen gekoppelt sind und auch als “Stablecoins” bezeichnet werden. Anbieter müssen künftig aufsichtsrechtliche Anforderungen zur Kapitalausstattung, zu Rücktauschrechten und zu speziellen Informationspflichten einhalten.

Auch Anbieter anderer Kryptowerte, die nicht unter die Regeln für ART und EMT fallen, müssen künftig umfassendere Informationen (Whitepaper) zur Verfügung stellen. So müssen die Merkmale des Kryptowerts, dessen technische Grundlagen, das wirtschaftliche Konzept, Risikofaktoren sowie Rechte und Pflichten für Anleger “redlich, eindeutig und nicht irreführend” erklärt werden, so die FMA.

Anbieter, die diese Anforderungen nicht erfüllen, müssen mit “scharfen Aufsichtsmaßnahmen und Sanktionen” rechnen, schreibt die Aufsicht weiter. Für Konsumenten bedeute die Verordnung vor allem “mehr Sicherheit, Transparenz und Rechtsklarheit”.

DORA stärkt zusätzlich die IT-Sicherheit

Zusätzlich zur MiCAR wird ab 17. Jänner auch der Digital Operational Resilience Act (DORA) angewendet. Dieser sorgt vor allem für verstärkte IT-Sicherheit und operative Widerstandsfähigkeit von Finanzmarktteilnehmern. Anbieter von Kryptowährungen müssen damit auch technische Sicherheits- und Krisenmanagementkonzepte vorlegen. Die FMA verlangt von den betroffenen Unternehmen eine “lückenlose Überwachung und Absicherung ihrer IT-Systeme, regelmäßige Stresstests sowie eindeutige Notfallpläne, um auch im Fall von Cyberangriffen oder Systemausfällen handlungsfähig zu bleiben”. (APA/red)

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Kommentare

  • Atzgersdorfer sagt:

    Ich verstehe das nicht.

    WAS will die EU an Krypto ‘regulieren’? Krypto wurde entwickelt, um übergriffigen Staaten den Zugriff zu verweigern.

    Und die Milli-Tant’, die sich nicht bei Krypto auskennt, wird wohl niemals in Krypto gehen und muß daher auch nicht ‘geschützt’ werden.

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    1. Herbert_impf_das sagt:

      eben nicht, Krypto wurde ein paar Jahre unreguliert nebenher laufen gelassen um uns mit Gier ins digitale Geldsystem zu locken, bald machen sie den Sack zu….

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  • Herbert_impf_das sagt:

    Die EU, totalitär und regulierungsbesessen bis in die letzte Faser ihrer verotteten Institutionen. Falls ihr also relevante Mengen an Kryptowährungen besitzt, tut euch selber einen Gefallen: kauft euch einen Wohnsitz außerhalb dieses abartigen, faschistoiden Molochs, und wenn sich noch mehr ausgeht, ihr wisst ja, Lambo mit Ziernähten und Effektlackierung in Wunschfarbe…

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  • netzwerker sagt:

    und wieder einen markt den die eu vernichtet, nachdem sie bereits mit esma zugeschlagen hat…60% umsatzeinbruch und abwanderung der firmen
    kein eu google
    kein eu amazon
    kein eu-ki
    ff.
    kein wunder das europa aus de, letzten loch pfeift

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  • Tom sagt:

    Dem Volk die eigenen Errungenschaften abstreitig und kaputt machen wollen.

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  • Alma sagt:

    Bei den Privaten wird die Kontrolle richtigerweise massiv verschärft und streng sanktioniert, aber Staat und Land wird von der Politik weiterhin ungeniert und ungebremst total kaputtverschuldet, siehe Bund, Wien oder Kärnten!

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  • neem sagt:

    als wie wenn das was von övp`s budgetversagen mit seinem kurz`en finanzminister was ändern würde ! ist der kurz`e mit seinen stiefelgefreiten in staatsversorgung untergebracht ? wo ?