Endlich Nachfolge: Vatikan will Josef Grünwidl zum Wiener Erzbischof
Seit Anfang des Jahres wartet Österreich gespannt darauf, wer der Nachfolger von Christoph Schönborn wird. Wie die Presse berichtet, hat der Vatikan die Nachfolge entschieden. Morgen muss der Ministerrat diese Entscheidung aber noch absegnen.
Der Ministerrat wird gemäß Konkordat mit der Angelegenheit befasst. Anzunehmen ist, dass die Regierung keine Einwände “allgemein politischer Natur” haben wird. Es ist in Österreichs Geschichte noch nicht vorgekommen, dass ein gewählter Erzbischof vom Ministerrat abgelehnt wurde.
Hintergrund zu Josef Grünwidl
Seine schulische Laufbahn führte ihn von 1977 bis 1981 an das Aufbaugymnasium Hollabrunn, wo er 1981 maturierte. Anschließend trat er in das Wiener Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Universität Wien. Parallel dazu absolvierte er ein Orgelstudium (Konzertfach) an der Musikuniversität Wien. Nach einem Studienjahr in Würzburg empfing er 1987 die Diakonenweihe durch Weihbischof DDr. Helmut Krätzl 1987. Ein Jahr später, 1988, wurde er von Kardinal Dr. Franz König zum Priester geweiht.
Sein seelsorgerischer Weg begann als Kaplan in St. Johann Nepomuk in Wien. Später wirkte er als Kurart der Dompfarre Wiener Neustadt und als Diözesanjugendseelsorger von 1993 bis 1995. Von 1995 bis 1998 unterstützte er Kardinal Christoph Schönborn als dessen Sekretär und widmete sich den Agenden der Erzdiözese. Danach folgten Jahre als Pfarrer in Kirchberg am Wechsel, Feistritz, St. Corona und Trattenbach. Von 2007 bis 2014 war er als Dechant des Dekanats Perchtoldsdorf tätig. Im Jänner 2023 wurde er zum Bischofsvikar des Vikariats Süd ernannt. Seit 22. Jänner 2025 dient er als apostolischer Administrator in der Diözese.
Positionen zu diskutierten Themen
In einem Interview innerhalb der Ö1-Sendung „Lebenskunst“ sprach sich Josef Grünwidl gegen das verpflichtende Zölibat im Priestertum aus. Weiter sprach er auch davon, dass „Frauen bis hinauf ins Kardinalskollegium, den wichtigsten Beraterkreis des Papstes, Verantwortung übernehmen sollten“.
Campus A beschreibt ihn als bescheiden und für den Job geeignet. Er selbst habe die Position ursprünglich abgelehnt (aufgrund seines fehlenden Doktorats), doch später eingelenkt, um dem Vatikan gehorsam zu bleiben.
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