Energydrinks für Jugendliche vor dem Aus: Österreich diskutiert Altersbeschränkung
Das Gesundheitsministerium plädiert für ein Verkaufsverbot von Energydrinks an unter 18-Jährige. Die Entscheidung liegt jedoch bei den Bundesländern.
Energydrinks wie Red Bull könnten bald für Jugendliche unter 18 Jahren verboten werden. Das Gesundheitsministerium unter Johannes Rauch (Grüne) hat sich erstmals für ein Verkaufsverbot an unter 18-Jährige ausgesprochen. Damit schließt sich Österreich mehreren europäischen Ländern an, die in den letzten Jahren strikte Regelungen erlassen haben. Vorreiter Litauen, das bereits vor zehn Jahren ein solches Verbot eingeführt hat, sowie Länder wie Lettland, Rumänien, Polen und Großbritannien haben den Konsum und Verkauf der koffein- und zuckerhaltigen Getränke stark eingeschränkt. Auch Tschechien plant ein Verkaufsverbot für unter 15-Jährige, während in Norwegen und Estland ähnliche Regelungen gelten.
Um auf die Gefahren hinzuweisen, muss seit 2011 auf allen Energydrinks, die mehr als 150 Milligramm Koffein pro Liter enthalten, folgender Hinweis stehen: „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“ Auch der genaue Koffeingehalt muss auf der Dose oder Flasche angeführt werden.
Eine zu geringe Maßnahme, wie etwa der Verein Foodwatch findet, der die Online-Petition ‚Keine Energydrinks für Kinder!‘ gestartet hat, die bereits mehr als 4.100-mal unterzeichnet wurde.
Verbot liegt bei Ländern
Marktführer Red Bull hält naturgemäß nichts von einem Verkaufsverbot für unter 18-Jährige und verteidigt sich mit dem Verweis auf den Koffeingehalt von Kaffee. Experten widersprechen jedoch: Kinder konsumieren Energydrinks deutlich häufiger und in größeren Mengen. Laut Studien trinkt jeder zwölfte Jugendliche täglich mindestens eine Dose.
Die Umsetzung eines bundesweiten Verbots gestaltet sich in Österreich jedoch schwierig, da der Jugendschutz in die Kompetenz der Bundesländer fällt. Das Gesundheitsministerium kann lediglich Empfehlungen aussprechen und an die Länder appellieren, Maßnahmen zu setzen. Zu einer österreichweiten Regelungen mit Kontrollmechanismen für Selbstbedienungskassen, wird es demnach nicht kommen.
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