Eine enge Freundin des Duos, Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen, äußerte sich gegenüber der tz: „Jeden Dienstag trafen wir uns zum Stammtisch – auch noch an dem Dienstag vor ihrem Tod.“ An diesem Abend habe die Gräfin nicht geahnt, dass es ein Abschied für immer sein würde. „Ich wusste nicht, dass ich beide zum letzten Mal sehen werde. Es ist furchtbar traurig.“ Denn laut Castell sei nur Ellen schwer krank gewesen – Alice hingegen gesund.

Nur Ellen war krank – Alice entschied sich trotzdem mitzugehen

Castell zufolge hatte Ellen einen Schlaganfall erlitten, dazu kamen Herzprobleme und vor allem eine schwere Depression. Alice habe dagegen keine Beschwerden gehabt. Trotzdem habe sie beschlossen, gemeinsam mit ihrer Schwester zu sterben. „Alice hat, wie ein Kapitän auf hoher See, beide durchs Lebensmeer gefahren. Bis zum Schluss“, so Castell gegenüber der tz.

Die Kessler Zwillinge bei einem TV-Showauftritt, um 1976.GETTYIMAGES/United Archives

Suizid in der Villa: Abschiedsbriefe und Schmuck verteilt

Begleitet wurden die beiden von einem Anwalt und einer Ärztin, als sie sich in ihrer Villa in Grünwald das Leben nahmen. Berichten zufolge sollen die Zwillinge den Suizid lange geplant und das Datum festgelegt haben. Zuvor fuhren sie noch bei mehreren nahestehenden Personen vorbei und warfen Päckchen mit Schmuck sowie Abschiedsbriefen in die Briefkästen. Auch die Gräfin habe Post erhalten.