Erdbeben: Österreichs Bundesheer setzt Suche nach Vermissten wieder fort
Wegen der angespannten Sicherheitslage bis hin zu Schüssen zwischen verschiedenen Gruppierungen hatte das Bundesheer seinen Rettungseinsatz in der Türkei und in Syrien unterbrechen müssen. Nun hat die türkische Armee den Schutz für die heimischen Soldaten übernommen. Seither geht die Suche wieder weiter.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien mit fast 25.500 Toten setzt das österreichische Bundesheer die Suche nach verschütteten Menschen wieder fort. Die türkische Armee hat den Schutz für das heimische Kontingent, wie Heeres-Sprecher Michael Bauer mitteilte. Zwei Hundeführer dürften mit ihren Tieren am Samstagnachmittag wieder nach Vermissten suchen.
Wegen der sich dramatisch zuspitzenden Sicherheitslage musste das Bundesheer seinen Rettungseinsatz in der Türkei und Syrien zuvor komplett unterbrechen. „Es gibt zunehmend Aggressionen zwischen Gruppierungen”, berichtete Oberstleutnant Pierre Kugelweis. Sogar Schüsse sollen gefallen sein. Unter diesen Bedingungen zahlte sich der Einsatz nicht mehr aus. „Der erwartbare Erfolg einer Lebendrettung steht in keinem vertretbaren Verhältnis zu dem Sicherheitsrisiko“, sagte Kugelweis.
Zurzeit ist noch offen, ob alle Soldaten wieder eingesetzt werden könnte. Insgesamt sind sechs Hundeführer mit ihren Vierbeinern in der Türkei. Das restliche Kontingent hält sich zurzeit im Basiscamp bereit und ist ebenfalls jederzeit für weitere Einsätze verfügbar.
82 Soldaten des Heeres in der Türkei
Die österreichische Katastrophenhilfseinheit halte sich nach Informationen des Bundesheeres gemeinsam mit zahlreichen anderen Hilfsorganisationen in einem Basiscamp in der türkischen Provinz Hatay bereit. Seit Dienstag waren 82 Soldaten der sogenannten Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) im Einsatz und bargen bisher neun verschüttete Menschen. Seit den frühen Morgenstunden am Samstag kam es nun aufgrund der Sicherheitslage zu keinen Rettungsaktionen mehr.
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