Ermittlungen: Auftragsmörder töteten mit gestohlenen Waffen aus Oberösterreich
Es ist ein hochkomplexer Fall, mit dem sich Oberösterreichs Verfassungsschützer und Terrorismusbekämpfer derzeit beschäftigen. Im Fokus stehen gestohlene Waffen aus dem Innviertel. Die damit verübten Taten: Auftragsmorde im Rotlichtmilieu, Drogendelikte und andere schwere Verbrechen!
Ganze 200 Faustfeuerwaffen sollen Mitarbeiter eines Herstellers aus dem Innviertel gestohlen und nach Deutschland verkauft haben. Die Kriminalisten versuchen nun, die Vertriebswege der Waffen – die alle noch dazu keine Seriennummern haben – zu verfolgen. Schwerarbeit für die Ermittler des oberösterreichischen Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT). Mit Telefonüberwachungen und Hausdurchsuchungen begeben sie sich auf Spurensuche.
Staatsanwaltschaft bestätigt die Ermittlungen
Die zuständige Staatsanwaltschaft Wels bestätigte die Recherche der “OÖNachrichten”, hielt sich aber mit Details zu Ermittlungen zurück. “Es gibt ein Ermittlungsverfahren gegen (teilweise ehemalige) Mitarbeiter des Unternehmens bei der Staatsanwaltschaft Wels. Zum Stand der Ermittlungen können wir derzeit keine näheren Auskünfte geben”, wird eine Sprecherin der Welser Anklagebehörde zitiert. Auch welche Straftaten konkret mit den Waffen begangen wurden, wollen die Ermittler nicht auspacken – nur so viel: Es sind sogar Auftragsmorde dabei!
Sogar Pumpguns im Sortiment
Das Unternehmen, aus dessen Fertigung die Waffen ohne Seriennummern stammen sollen, will sich nicht zu den Umständen äußern. “Nach Rücksprache mit dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung müssen wir leider mitteilen, dass wir aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Informationen geben können”, richtet der Geschäftsführer des Innviertler Unternehmens in den “OÖN” aus.
Mit der Herstellung von Waffen habe das Unternehmen 2009: anfangs mit einer Pistole, später gar mit einem “Pump-Action-Gewehr”. Geschäfte ließen sich damit aber nicht immer machen. 2018 durchliefen die Innviertler ein gerichtliches Sanierungsverfahren. Dabei wurde das Unternehmen auf solide Beine gestellt. Als wichtigste Absatzmärkte gelten neben Österreich die USA, Deutschland, Frankreich, die Türkei, Taiwan und China. Doch einige (Ex-)Mitarbeiter wollten offenbar ein größeres Stück vom Kuchen.
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