Nach dem Tod des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter hat Amtsinhaber Joe Biden den 9. Jänner zu einem nationalen Trauertag ausgerufen. Zudem ordnete Biden an, die US-Flagge auf dem Weißen Haus sowie die Flaggen an allen Regierungsgebäuden, Militäreinrichtungen und Botschaften im Ausland für 30 Tage auf halbmast zu setzen. Damit gilt die Trauerbeflaggung auch über Bidens Amtszeit hinaus.

Am 20. Jänner wird Donald Trump für seine zweite Amtszeit als Präsident vereidigt. In seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus hatte Trump beim Tod des früheren US-Präsidenten George H. W. Bush 2018 ebenfalls die Flaggen für 30 Tage auf halbmast setzen lassen.

2002 Friedensnobelpreis

Der 39. Präsident der Vereinigten Staaten starb am Sonntag im Alter von 100 Jahren in Plains im US-Staat Georgia im Kreise seiner Familie, wie Carters Stiftung mitteilte. Der Demokrat regierte von 1977 bis 1981 im Weißen Haus.

Carter machte er sich einen Namen als Vermittler in Krisen und mit humanitärer Hilfe. Ihm gelang eine Art Neustart nach seiner Zeit im Weißen Haus. 1982 gründete er gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn, mit der er 77 Jahre verheiratet war, in Atlanta das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung – besonders in ärmeren Ländern. Als Vermittler bei Friedensbemühungen brachte Carter sich ein. 2002 bekam er dafür den Friedensnobelpreis.

Kamala Harris-Wähler

Politisch nahm der Demokrat kein Blatt vor den Mund. Carter sagte 2019, dass der damalige Präsident Donald Trump nur wegen der mutmaßlichen Einflussnahme Russlands auf die Wahl 2016 im Amt sei. Trump zog immer wieder über Carter her. Der demokratische US-Präsident Joe Biden wurde von Carter hingegen gebeten, die Grabrede zu halten. Da wusste Carter bereits, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.

Im Februar 2023 wünschte er sich, nur noch palliativ behandelt zu werden. Die ihm noch verbleibende Zeit wolle er zu Hause verbringen, im Kreise seiner Familie. Anfang Oktober dieses Jahres wurde Carter 100 Jahre alt. Bei der US-Wahl im November gab Carter seine Stimme per Brief für die Demokratin Kamala Harris ab. (APA / Red.)