Fall Sonja Sagmeister: ORF fährt vor Gericht Niederlage ein
Paukenschlag im Prozess um ORF-Redakteurin Sonja Sagmeister: Das Gericht hat am Mittwoch ihre Kündigung durch den ORF für unwirksam erklärt.
Ihr langer Kampf dürfte sich gelohnt haben: Die Kündigung, die der ORF im Herbst 2023 gegen seine Wirtschaftsredakteurin Sonja Sagmeister ausgesprochen hatte, wurde am Mittwoch vom Gericht nicht als gerechtfertigt anerkannt. Laut Richter waren die Beschwerden Sagmeisters, die sich durch die Anordnung eines umstrittenen Interviews und Einschränkungen in ihrer journalistischen Tätigkeit benachteiligt fühlte, berechtigt.
Die Darstellung des ORF, die Kündigung sei wegen einer Nebenbeschäftigung erfolgt, überzeugte das Gericht hingegen nicht. Stattdessen wurde Sagmeisters Version – die Kündigung sei eine Reaktion auf ihre Forderung nach einem fairen Dienstplan und ihrer sachgemäßen Verwendung als Wirtschaftsredakteurin – als glaubwürdiger eingestuft , wie “Zackzack” berichtet.
Mit dem Urteil ist Sonja Sagmeister vorläufig wieder beim ORF angestellt und hat Anspruch auf ihre Bezüge. Für die Journalistin und ihren Anwalt Alois Obereder ist dies ein wichtiger Erfolg.
Der ORF zeigte sich indes wenig erfreut über die Entscheidung: “Der ORF nimmt das heute ergangene Urteil überrascht zur Kenntnis und ist weiterhin von der Stichhaltigkeit seiner Argumente in dieser Causa überzeugt. Das Gericht ist diesen durch zahlreiche Zeugenaussagen untermauerten Argumenten nicht gefolgt, weshalb der ORF gegen das Urteil berufen wird”, heißt es dazu seitens des ORF. Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.
Kommentare