Die Afrikanische Union hat sich der Bewegung „Correct The Map“ angeschlossen. Die Initiative will die veraltete Mercator-Projektion, welche massive Verzerrungen verursacht, durch die Equal-Earth-Karte ersetzen. Das Ziel ist eine gerechtere und realistischere Darstellung Afrikas.

Verzerrte Realität: Mercator ist ein Fake-News-Klassiker

Die seit dem 16. Jahrhundert zur Orientierung auf hoher See genutzte klassische Mercator-Projektion verzerrt Regionen nahe dem Äquator, wie zum Beispiel Afrika, und stellt sie kleiner dar, als sie eigentlich sind. So wirkt Grönland auf Karten fast gleich groß wie Afrika, obwohl der Kontinent etwa vierzehn Mal größer ist.

„Die Korrektur der Karte ist nicht nur ein afrikanisches Anliegen. Es geht um Wahrheit und Genauigkeit, die die ganze Welt betreffen. Wenn ganze Generationen, in Afrika und anderswo, aus einer verzerrten Karte lernen, entwickeln sie eine voreingenommene Sicht auf Afrikas Rolle in der Welt,“ sagte Fara Ndiaye, Mitbegründerin von Speak Up Africa. Die verkleinerte Darstellung bedeutet für Nicht-Afrikaner zudem, dass sie die demografische, wirtschaftliche und strategische Bedeutung Afrikas unterschätzen.

Afrikas wahre GrößeYouTube/ntv Nachrichten

Afrikanische Union macht ernst – Equal Earth statt Mercator

Im April starteten die Initiativen Africa No Filter und Speak Up Africa die Kampagne „Correct The Map“, um Schulen, Medien und Institutionen zur Umstellung auf die Equal-Earth-Projektion von 2018 zu bewegen, die die Größenrealität abbildet. Am 14. August 2025 stimmte die Afrikanische Union mit ihren 55 Mitgliedsstaaten als bislang größter Unterstützer offiziell zu – ein wichtiger Schritt in Richtung Kartengerechtigkeit.

Fachleute wie Professor Mark Monmonier von der Syracuse-Universität verurteilen den Kartentyp als überholt: Er diente einst der Navigation, ist für moderne Bildung jedoch eher hinderlich als nützlich.