Am vergangenen Donnerstag ereignete sich ein Vorfall, der die zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft in Teilen der antiisraelischen Szene verdeutlicht: Aktivisten warfen Apfelcrumble und Vanillepudding auf das Gebäude von Wexelerate, einem Wiener Start-up-Zentrum, und setzten es in Brand. Der Anschlag wurde von den Tätern als „antizionistischer Brandanschlag“ inszeniert und in einem Video verbreitet, das inzwischen in antiisraelischen Kreisen als politische Trophäe gefeiert wird.

Politische Gewalt als Propaganda

Die Anti-Israel-Aktivisten bezeichnen ihre Tat als Widerstand gegen Zionismus. In ihrer Instagram-Erklärung erklären sie den Brandanschlag als Reaktion auf ein angeblich „wichtiges jährliches Vernetzungstreffen für Zionisten“, das im Wexelerate-Zentrum stattgefunden haben soll. In Wirklichkeit handelte es sich bei der Veranstaltung jedoch um das Networking-Event „Future Forward 2025“, das vor allem junge Unternehmer und Innovatoren ansprach.

Doch die Täter haben ihre Version der Wahrheit bereits öffentlich gemacht – eine, die in gewalttätiger Weise gegen alle geht, die sie in ihrer Ideologie als „Zionisten“ oder Unterstützer Israels bezeichnen. Auf dem Video ist zu sehen, wie vor dem Gebäude Feuer lodert und die Polizei mit Blaulicht anrückt, während die Aktivisten „Free Palestine“ auf eine nahe Reklametafel sprühen und Fenster mit farbgefüllten Eiern bewerfen. Der Sachschaden war relativ gering, doch die Botschaft, die diese Gruppe sendet, ist klar: Gewalt und Einschüchterung als Mittel des politischen Protests.

Verharmlosung und Feiern der Gewalt

Es ist erschreckend, wie diese Gewalttaten inzwischen nicht nur als politische Statements, sondern auch als Trophäen in den sozialen Medien verbreitet werden. Das Video wurde von den Aktivisten als Propagandamaterial inszeniert, um ihre „Untergrundbewegung“ weiter zu stärken. Der Brandanschlag auf ein Gebäude, in dem sich auch ein Hotel befindet, zeigt, wie weit die Fanatisierung in dieser Szene bereits fortgeschritten ist.

Wexelerate-CEO Awi Lifshitz reagierte gegenüber Standard betont gefasst und bezeichnete die Aktion als eine „Einschüchterung“, die in einer offenen Gesellschaft keinen Platz habe. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden sofort verstärkt, und die Zusammenarbeit mit der Polizei wurde intensiviert. Dennoch bleibt der Vorfall ein Zeichen für die zunehmend aggressiven Tendenzen in Teilen der antiisraelischen Bewegung.

Lifshitz und sein Team erklärten, dass der Anschlag ihre Bestrebungen, das Start-up-Zentrum als Innovationshub in Österreich weiter auszubauen, nicht beeinträchtigen werde. Doch der Vorfall wirft ein Schatten auf den ohnehin angespannten politischen Diskurs – vor allem, wenn man die zunehmend radikalen Forderungen und die Gewaltbereitschaft in Teilen der antiisraelischen Szene betrachtet.

Sicherheitsbehörden ermitteln

Unterdessen geht die Wiener Polizei gegen den in Wien ansässigen Verein Dar al Janub vor, der als Unterstützer von Terrorgruppen wie der Hamas und der PFLP in den Fokus geraten ist. Der Verein wird beschuldigt, terroristische Organisationen zu unterstützen und für diese zu werben. Die Verbindungen des Vereins zur BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestition, Sanktionen) werfen ebenfalls einen Schatten auf die zunehmend gefährliche Ideologie, die sich mit solchen Taten verbindet.

Die Rhetorik von Gruppen wie Dar al Janub lässt wenig Raum für Dialog und setzt auf konfrontative Gewalt. Diese Eskalation muss kritisch hinterfragt werden. Denn das, was als „antizionistische“ Aktion gefeiert wird, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Angriff auf Menschen, die sich für eine offene Gesellschaft und gegen Antisemitismus einsetzen. Indem solche Taten gefeiert und als politische Erhebung inszeniert werden, trägt man nur zur Spaltung und Radikalisierung bei – und gefährdet das Fundament der Gesellschaft.