„Fast 100 % deutschsprachige Kinder“: Wirbel um Waldviertler Volksschulen
Ein Verein macht Werbung für Schulen mit „fast 100 % deutschsprachige Kinder“. Diese Formulierung löst eine Welle der Entrüstung aus. Der Vorwurf der „Hetze“ steht im Raum.
Eine Anzeige des Vereins „Waldviertler Wohlviertel“ auf der Social-Media-Plattform Bluesky (ähnlich wie „X“) sorgt für Aufregung. In der Werbung wird damit geworben, dass die Volksschulen der Region „fast 100 % deutschsprachige Kinder“ haben. Diese Formulierung löste eine Welle der Kritik aus, die als „Hetze“ bezeichnet wurde. Eine Userin erklärte, sie wolle den Werbeartikel beim Werberat melden.
Kinder aus Tschechien, Syrien, Ukraine
Der Geschäftsführer des Vereins, Roland Deyssig, wies die Vorwürfe laut „heute“ zurück und betonte, dass die Formulierung keine Aussage über die Herkunft der Kinder mache. Vielmehr sei sie eine „nicht wertende Tatsacheninformation“, die lediglich darauf hinweise, dass die Kinder die deutsche Sprache beherrschen. Er erklärte gegenüber „heute“, dass in den Schulen Kinder aus vielen verschiedenen Ländern – darunter Tschechien, Syrien und die Ukraine – unterrichtet werden. Deyssig stellte klar, dass diese Aussage gelungene Integration verstanden werden könne.
Eltern und Freiwillige sind sehr engagiert
Rückendeckung erhielt der von dem Land NÖ und der EU geförderte Verein vom Landtagsklub der ÖVP Niederösterreich. Landtagsabgeordneter Franz Linsbauer (ÖVP) erklärte, dass der Zuzug von Menschen aus verschiedenen Ländern im Waldviertel notwendig sei, um der Abwanderung in vielen Gemeinden entgegenzuwirken. Linsbauer betonte, dass die Integration in die deutsche Sprache eine Grundvoraussetzung für das Zusammenleben sei. Der hohe Anteil an deutschsprachigen Kindern in den Schulen sei das Ergebnis vieler gemeinsamer Bemühungen, unter anderem durch Freiwillige und eine speziell angestellte ukrainische Muttersprachlerin.
„Wir sind sehr stolz auf diesen Integrationserfolg“, erklärte Linsbauer. Der Verein möchte mit seiner Werbung auf die hohe Sprachkompetenz der Kinder hinweisen und die positiven Integrationsergebnisse präsentieren.
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