Forscher-Sensation: Klimamodelle übertreiben Meeresspiegel-Anstieg massiv
Schock für Klima-Alarmisten: Grönlands Eis schmilzt deutlich langsamer als gedacht. Klimamodelle lagen bis zu 58 Prozent daneben – Prognosen zum Meeresspiegelanstieg bis 2100 sind damit klar übertrieben.
Schmelzwasser am grönländischen Eis: Ein Teil versickert im Eis und gefriert wieder – genau dieser bislang übersehene Mechanismus erklärt, warum Klimamodelle den Abfluss massiv überschätzt haben.GETTYIMAGES/Paul Souders
Internationale Wissenschaftler haben eine spektakuläre Entdeckung gemacht: Jahrzehntelang überschätzten Klimamodelle den Schmelzwasser-Abfluss aus Grönland. Was bislang als sicher galt – dass alles Wasser vom blanken Eis direkt ins Meer rauscht – erweist sich als falsch. Denn ein erheblicher Teil versickert im Eis und gefriert dort wieder.
Das bedeutet: Der Meeresspiegel steigt zwar weiter, aber die bisherigen Horror-Prognosen müssen deutlich relativiert werden.
Unerwarteter Puffer im Eis
Die Forscher untersuchten über viele Jahre hinweg das Schmelzgebiet im Südwesten Grönlands, wo große Mengen des Schmelzwassers entstehen. Mit Messungen vor Ort und neuen Modellrechnungen konnten sie zeigen, dass 9 bis 15 Prozent des Schmelzwassers in den Poren des blanken Eises gebunden bleiben. Das entspricht 11 bis 17 Milliarden Tonnen Wasser pro Jahr, die eben nicht ins Meer gelangen.
Die Autoren schreiben: „Wir haben festgestellt, dass das Wiedergefrieren von Schmelzwasser im blanken, porösen Gletschereis den Abfluss allein im Südwesten Grönlands um geschätzte 11 bis 17 Gigatonnen pro Jahr reduziert – das sind 9 bis 15 Prozent weniger als die Klimamodelle berechnen.“
Das ist der durchschnittliche Effekt: So viel weniger Wasser gelangt durch das Wiedergefrieren tatsächlich ins Meer.
Klimamodelle bis zu 58 Prozent daneben
Noch deutlicher wird die Schwäche der Modelle im Detail: Bei einzelnen Messungen überschätzten sie den Abfluss um 21 bis 58 Prozent. Während die Forscher im Feld deutlich geringere Mengen beobachteten, sagten die Klimamodelle zum Teil fast das Doppelte voraus.
Die Studienautoren halten fest: „Unsere Feldmessungen des Abflusses zeigten eine deutliche Überschätzung in den regionalen und globalen Klimamodellen, die zwischen +21 und +58 Prozent lag.“
Damit ist klar: Der Meeresspiegel steigt zwar weiter – aber langsamer als bisher befürchtet.
Was passiert im Eis?
Das blanke Eis ist nicht so dicht, wie man lange dachte. Es weist eine Art „Verwitterungskruste“ auf, die Wasser aufnehmen kann. Tagsüber sickert das Schmelzwasser in diese Poren, nachts, wenn die Temperaturen bis auf –6 Grad sinken, gefriert ein großer Teil wieder fest.
Die Forscher schreiben: „Diese Temperaturen unter dem Gefrierpunkt führen zum Wiedergefrieren von flüssigem Schmelzwasser in den oberen Dezimetern des porösen Eises, mit Raten von bis zu 1 Millimeter pro Stunde in den frühen Morgenstunden.“
Ein bislang übersehener Mechanismus, der zeigt, dass die Umwandlung von Sonnenenergie in Schmelzwasser viel weniger effizient ist, als Klimamodelle bisher berechneten.
Politisch explosiv
Die Ergebnisse sind nicht nur ein wissenschaftliches Detail – sie betreffen globale Prognosen. Denn bisherige Schätzungen für den Meeresspiegelanstieg bis 2100 beruhen auf Modellen, die diesen Puffer im Eis nicht berücksichtigen.
Die Wissenschaftler fordern: „Mit nahezu dem gesamten Schmelzwasser, das heute aus blankem Eis stammt, ist es dringend notwendig, Prozesse der Speicherung und des Wiedergefrierens in künftige Klimamodelle zu integrieren.“
Das internationale Echo unterstreicht die Bedeutung der Studie. Mitautor Matthew Cooper erklärte im Fachblog Springer Nature Communities: „Diese Entdeckung zeigt, dass Klimamodelle den Abfluss systematisch überschätzen, wenn sie das Wiedergefrieren im blanken Eis ignorieren.“ Auch das Wissenschaftsportal Scienmag fasst die Tragweite klar zusammen: „Die Studie stellt eine zentrale Annahme der bisherigen Klimamodelle infrage.“
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