FPÖ: „ORF lässt SPÖ-nahes Institut Parteichefs bewerten"
FPÖ-Mediensprecher Hafenecker kritisiert den ORF für die Beauftragung des Foresight-Instituts, das auch für SPÖ-Chef Babler tätig ist, mit der Analyse der Sommergespräche. Der ORF verweist auf die „hochwertige Expertise” des Instituts.
Mit der Bewertung der Parteichefs in den Sommergesprächen wurde das Foresight-Institut beauftragt, das auch für SPÖ-Chef Babler tätig ist. Für die FPÖ eine „unfassbare Provokation“.APA/GEORG HOCHMUTH/HELMUT FOHRINGER
„Dieser SPÖ-Sumpf im ORF muss endlich trockengelegt werden. Es ist offensichtlich, dass die Systemparteien in Panik vor einem Volkskanzler Herbert Kickl sind und nun zu den schmutzigsten Mitteln greifen, um eine freiheitliche Politik für Österreich zu verhindern“, kritisiert der FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Christian Hafenecker die Zusammenarbeit des ORF mit dem Meinungsforschungsinstitut Foresight-Institut, dem früheren SORA-Institut.
Foresight wurde vom ORF beauftragt, die heurigen Sommergespräche zu analysieren, also die Interviews mit den Parteichefs zu bewerten. Das ist allerdings insofern problematisch, als das Institut laut FPÖ als SPÖ-nahe gilt und tatsächlich kürzlich einen Auftrag von SPÖ-Vizekanzler Babler erhielt. „Dass der ORF ein SPÖ-nahes Institut, das auf der Payroll von Vizekanzler Babler steht, die Parteichefs bewerten lässt, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten”, so Hafenecker.
„Gelenkte Meinungsmache auf Gebührenzahlerkosten!“
Insbesondere liegen dem freiheitlichen Mediensprecher die künftigen Bewertungen von SPÖ-Chef Babler selbst und seinem Hauptkonkurrenten, FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl,im Magen. „Das ist keine Analyse, das ist bestellte Meinungsmache und ein durchschaubarer Versuch, das Ergebnis zu manipulieren. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht, und der Gebührenzahler muss für diese Farce auch noch bezahlen“, so Hafenecker.
Für den freiheitlichen Mediensprecher sei die Causa ein klarer Verstoß gegen das ORF-Gesetz. Die Nähe zwischen Foresight und der SPÖ sei erdrückend. „Wir erinnern uns alle an den Skandal, als SORA – also das heutige Foresight-Institut – der SPÖ eine Anleitung für ‚Dirty Campaigning‘ gegen die FPÖ geliefert hat. Damals musste der ORF die Zusammenarbeit kündigen. Heute holt man diese Agentur unter neuem Namen zurück ins Boot. Das ist nicht nur alter Wein in neuen Schläuchen, das ist eine Verhöhnung der Bevölkerung und ein klarer Bruch des Objektivitätsgebots“, erklärte Hafenecker und fordert die sofortige und ersatzlose Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Foresight-Institut, nicht nur für die Sommergespräche, sondern auch für sämtliche zukünftigen Aufträge.
Der ORF wies die Kritik umgehend zurück. „Foresight Research führt Sozialforschung in hoher Qualität in Gebieten wie Arbeitsmarkt, Demokratie, Jugend, Kultur etc. durch. Die öffentliche Verwaltung (Gemeinden, Länder, Bundesministerien) greifen auf diese hochwertige Expertise zurück”, so die Aussendung der ORF-Pressestelle. Weiters liefere Foresight dem ORF Wahlforschung. „Beauftragungen durch Parteien gibt es seit der Neuausschreibung der ORF-Wahlforschung nicht, weil dies eine explizite Bedingung des ORF in den Ausschreibungskriterien war”, rechtfertigt sich der ORF.
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