Fünfstelliger Schaden: Betrüger täuschen Tiroler Seniorin
Ein perfider Betrugsfall erschüttert den Bezirk Imst. Eine 89-jährige Frau ist am Dienstag Opfer eines sogenannten Kautionsbetrugs geworden und hat dabei einen erheblichen Geldbetrag verloren. Die Täter nutzten gezielt Angst und Zeitdruck, um die Seniorin zu einer Bargeldübergabe zu bewegen.
Gegen Mittag klingelte bei der Frau das Telefon. Am anderen Ende meldete sich eine unbekannte Anruferin, die sich als Polizistin ausgab. Sie schilderte einen angeblichen Verkehrsunfall, in den nahe Angehörige der Seniorin verwickelt gewesen seien. Um eine sofortige Haft abzuwenden, sei eine Kaution notwendig.
Kurze Zeit später übernahm ein weiterer Anrufer das Gespräch. Er stellte sich als Staatsanwalt vor und untermauerte die dramatische Darstellung. Durch die Kombination aus Autorität, Dringlichkeit und emotionalem Druck wurde die Frau schließlich dazu gebracht, den geforderten Betrag bereitzustellen.
Geldübergabe in Haiming
Am Nachmittag kam es in Haiming zur Übergabe. Dort übergab die Frau einem unbekannten Mann eine größere Menge Bargeld. Erst später wurde klar, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war. Der finanzielle Schaden beläuft sich laut Polizei auf einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag, also mindestens 10.000 Euro.
Polizei sucht kriminellen Geldabholer
Die Ermittler veröffentlichten inzwischen eine Beschreibung des Mannes, der das Geld entgegengenommen haben soll. Er war dunkel gekleidet, von schmaler Statur, hatte kurze dunkle Haare und ein bartloses Gesicht. Seine Körpergröße wird auf etwa 1,80 bis 1,90 Meter geschätzt. Die Polizei sucht Zeugen, sich bei der Polizeiinspektion Silz unter der Telefonnummer 059133/7107-100 melden können.
Betrugsfälle in Tirol nehmen zu
Der aktuelle Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Delikte ein. In Tirol häuften sich zuletzt Betrugsfälle. Erst Anfang Dezember hatte der ORF Tirol berichtet, dass nahezu täglich neue Anzeigen wegen Internetbetrugs eingehen. Besonders häufig locken Täter mit vermeintlich lukrativen Investitionsmöglichkeiten, oft im Zusammenhang mit Kryptowährungen oder Online-Handelsplattformen.
Allein in den vergangenen zwei Monaten entstand dabei ein Gesamtschaden im Millionenbereich. Trotz zahlreicher Warnungen fallen immer wieder Menschen auf unrealistische Renditeversprechen oder gezielt inszenierte Notlagen herein.
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