Die israelische Marine stoppte im Mittelmeer rund 40 von 45 Booten der „Global Sumud Flotilla“ mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen. Aktivisten werfen Israel Völkermord vor, Jerusalem weist die Vorwürfe zurück. Auch die Schiffe, die sich der Küste nur wenige Kilometer näherten, konnten offenbar keine Hilfsgüter an Land bringen.

Abfangaktion in internationalen Gewässern

Die Marine begann die Operation rund 80 Kilometer vor der Küste. Ein Boot, die „Mikeno“, näherte sich laut Aktivisten dem Gazastreifen, Israel sprach jedoch von einem Fehler bei der Schiffsortung. Zwei weitere Boote drehten ab, ein viertes befand sich noch weit entfernt.

Teilnehmer aus 40 Ländern, darunter Österreich und Greta Thunberg

Unter den rund 500 Teilnehmern befinden sich vier Österreicher, darunter der 27-jährige Ex-Skirennläufer Schütter aus Schladming. Trotz allem betrachten Aktivisten die Mission als Erfolg, da erstmals ein ziviles Schiff die Gewässer unter israelischer Kontrolle annähernd erreichen konnte – auch wenn unklar blieb, ob Hilfsgüter an Land gelangten.

Historische Vorgeschichte gescheiterter Missionen

Schon frühere Flottenmissionen scheiterten: 2010 wurden bei einer Erstürmung neun Aktivisten getötet. Erst im Juni 2025 hatte die israelische Marine Thunberg und elf weitere Aktivisten festgenommen, als sie sich dem Gazastreifen näherten. Angebote, Hilfslieferungen über einen israelischen Hafen zu bringen, hatten die Organisatoren abgelehnt.