Gefährliche Corona-Mutation: Sofortiges Flugverbot aus Indien gefordert
Angesichts der dramatischen Corona-Infektionslage in Indien hat der Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), die sofortige Einstellung aller Flugverbindungen aus dem südasiatischen Schwellenland in die EU gefordert. Weber begründete seinen Vorstoß mit der in Indien grassierenden Corona-Variante. “Die indische Doppelvariante scheint sich schnell auszubreiten und die Situation dort droht außer Kontrolle zu geraten”, warnte Weber.
In Deutschland und der EU seien bereits einige Corona-Infektionen mit der indischen Mutante aufgetreten, hob Weber hervor. “Diesmal müssen die EU-Innenminister schneller und konsequenter handeln und sofort ein vorübergehendes Verbot von Flügen aus Indien und Einreisebeschränkungen verhängen.” Weber verwies in der “Bild” darauf, dass Kanada und Großbritannien bereits entsprechende Schritte eingeleitet hätten. Insgesamt müssten die EU-Länder “aufgrund der Dynamik der Corona-Pandemie besser und schneller im koordinierten Vorgehen werden”.
In Österreich noch kein Landeverbot
Unterdessen verschärft sich die Corona-Situation in Indien zunehmend. Am Samstag wurde mit 2624 Todesfällen binnen 24 Stunden ein neuer Höchststand erreicht. Die Zentralregierung war bemüht, die völlig überlasteten Krankenhäuser mit zusätzlichem Sauerstoff zur künstlichen Beatmung von Covid-19-Patienten zu versorgen. Zudem meldeten die Behörden mehr als 340.000 Corona-Neuinfektionen.
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) hat Indien als Hochinzidenzgebiet eingestuft, die Einstufung tritt am Sonntag um Mitternacht in Kraft. Bisher wurden laut RKI in Deutschland 21 Corona-Infektionen mit der indischen Variante B.1.617 nachgewiesen. Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Indien. Bei der Variante handelt es sich um eine gefährliche Kombination der Mutationen aus Großbritannien und Südafrika. Noch ist unklar, ob diese Form ansteckender und tödlicher als ist.
In Österreich gibt es derzeit Landeverbote für Flugzeuge aus Südafrika und Brasilien. Diese gelten bis zum 2. Mai. Für Flüge aus Indien gibt es ein solches Verbot nicht. (APA/red)
Dramatische Zwischenfälle in Spitälern
Zuletzt kam es in Indien immer wieder zu schweren Zwischenfällen. So starben Anfang der Woche 13 Menschen bei einem Brand auf einer Intensivstation. Wenige Tage zuvor kostete ein Leck in einem Sauerstofftank 22 Mensch das Leben.
Kniebeugen und Stockhiebe
Indiens Polizei geht indes sehr hart mit Bürgern um, die sich nicht an die Corona-Maßnahmen halten. Wer ohne Maske erwischt wird, wird mit Schlägen oder erzwungenen Kniebeugen bestraft.
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