Die Einsätze erfolgten zeitgleich an 124 Adressen. Ziel waren Strukturen, die der Terrororganisation Islamischer Staat zugerechnet werden. Von 137 gesuchten Personen konnten laut Staatsanwaltschaft 115 gefasst werden. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten mehrere Schusswaffen und Munition sicher.

Fokus auf religiöse Anlässe

Nach Erkenntnissen der Ermittler richteten sich die Vorbereitungen ausdrücklich auf festliche Zusammenkünfte rund um Weihnachten und den Jahreswechsel. In einer Stadt wie Istanbul, in der christliche Gemeinden ihre Gottesdienste traditionell offen begehen, galt den Sicherheitskräften besondere Wachsamkeit. Die Behörden betonen, dass Hinweise aus dem Nachrichtendienstbereich den Ausschlag für den raschen Zugriff gaben.

Sicherheitslage im regionalen Kontext

Die Türkei grenzt über eine lange Linie an Syrien – ein Faktor, der die Sicherheitsarchitektur des Landes seit Jahren prägt. Entwicklungen jenseits der Grenze wirken regelmäßig auf die innere Lage zurück. Entsprechend eng verzahnt sind polizeiliche Maßnahmen mit nachrichtendienstlicher Auswertung.

Europa im Blickfeld extremistischer Netzwerke

Parallel zu den Ereignissen in der Türkei verzeichneten auch Sicherheitsbehörden in Westeuropa jüngst eine zunehmende Aktivität extremistischer Zellen. Zwischen Ende 2023 und Herbst 2024 kam es dort zu einer Reihe versuchter Anschläge; ein Teil davon wurde erfolgreich ausgeführt. Auch 2024 blieb die Bedrohungslage angespannt, mit Schwerpunkten in mehreren EU-Staaten. Internationalen Beobachtern zufolge hat der IS seine Operationsfrequenz zuletzt wieder erhöht – auch mit Blick auf europäische Ziele.

Die türkischen Behörden sprechen von einem präventiven Erfolg. Die Ermittlungen dauern an, weitere Festnahmen werden nicht ausgeschlossen.