Die Stadtplanung hat für den Neubau bereits grünes Licht gegeben, doch Anrainer und Lokalpolitiker schlagen Alarm. Sie befürchten mehr Verkehr, Lärm und Parkplatzprobleme.

„Optisch passt das Bauwerk möglicherweise nicht hinein“

Der Puntigamer Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch (ÖVP) zeigt Verständnis für die Sorgen der Bürger. Er betont, dass viele Anrainer die geplante Moschee als zu groß und optisch unpassend empfinden. „Ich habe vollstes Verständnis für die Anrainer, dass dieses Bauwerk möglicherweise optisch nicht hineinpasst, aber das muss die Behörde entscheiden“, sagt Scheuch.

Er kritisiert außerdem die fehlende Kommunikation der Stadtregierung: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieses Problem mit der Moschee primär vonseiten der Frau Bürgermeisterin und Vizebürgermeisterin zu lösen ist.“ Scheuch kündigt an, bei der Bauverhandlung persönlich anwesend zu sein, um die Anliegen der Anrainer zu vertreten.

FPÖ warnt vor Verkehrschaos und fordert Aufklärung

Auch die FPÖ zeigt sich alarmiert. Ihr Vertreter Rene Apfelknab bezeichnet den Vorgang als „bedenklich“ und sieht neben raumordnungspolitischen auch kulturpolitische Probleme. „Jetzt soll das doppelt so groß werden, für 600 Muslime. Wenn die alle mit dem Auto kommen, löst das Beschwerden bei den Anrainern aus – ich kann mir nicht vorstellen, dass das künftig gelöst wird“, so Apfelknab.

Stadtplanung hält dagegen: „Veränderungen sind spürbar, aber korrekt“

Von der Grazer Stadtplanung kommt hingegen klare Unterstützung für das Projekt. Bernhard Inninger, Leiter der Stadtplanung, verweist auf ein positives Gutachten: „Aus unserer Sicht stehen wir zu diesem positiven Gutachten, das wir im Bauverfahren erstattet haben.“

Die Kritik aus Puntigam hält Inninger für teilweise verständlich, aber unbegründet: „Es sind in Puntigam in der letzten Zeit sehr viele Projekte und größere Entwicklungen über die Bühne gegangen, und insofern ist eine starke Veränderungsdynamik. Das geht manchen zu schnell, was subjektiv durchaus verständlich ist.“

Noch ausständig sind laut Baubehörde weitere Gutachten – erst danach soll ein Termin für die Bauverhandlung festgelegt werden.