In Black Ash Park in Newport (Großbritannien), einem Park, der für Dutzende Gänse und Enten bekannt ist, verschwinden plötzlich Tiere – und das ausgerechnet kurz vor Weihnachten. Mindestens fünf Gänse, die einem Anwohner privat gehören sollen, so Daily Mail, seien in dieser Woche abhandengekommen. Stadtrat Allan Morris (Lliswerry) sagt, der Besitzer habe ihn kontaktiert und sei überzeugt, dass die Tiere für Essen genommen würden. Morris erklärte gegenüber dem South West Argus: „In der letzten Woche hat mich der Besitzer kontaktiert, er ist besorgt, dass fünf seiner Gänse verschwunden sind und Leute sie als Lebensmittel mitnehmen.“

Anschuldigungen in den Sozialen Netzen

Und weiter: „Die Zahlen sind deutlich zurückgegangen – und es ist kein Zufall, dass Weihnachten vor der Tür steht.“ Die Stimmung heizt sich zusätzlich online auf: In sozialen Netzwerken wurden sogar Behauptungen laut, Migranten seien schuld.

Anwohner sollen einschreiten

Der Fall trifft einen Nerv, weil Gänsebraten in Großbritannien Tradition hat: Laut British Poultry Council werden rund 250.000 Gänse jedes Weihnachten in Großbritannien gegessen; ein durchschnittlicher Vogel reiche demnach für sechs Personen. Morris reagierte öffentlich ungehalten und schrieb sinngemäß: „Im Ernst, das ist nicht lustig.“ Er fordert, dass Anwohner einschreiten oder die zuständigen Lokalpolitiker kontaktieren sollen, wenn jemand versuche, Gänse oder Enten zu belästigen oder einzufangen: „Wenn ihr jemanden seht, der eine Gans oder Ente bedrängt oder einzufangen versucht, stellt ihn zur Rede oder ruft einen der Bezirksräte an – wir informieren dann den Besitzer.“

Für ihr Fleisch getötet worden

Seine klare Ansage an mögliche Täter: „Wenn du eine Gans fürs Weihnachtsessen willst, kauf sie im Supermarkt oder beim traditionellen Metzger.“ Brisant ist auch der größere Kontext: In Norfolk wurden am 15. Dezember laut Bericht 70 geschlachtete Gänse im Umland gefunden, entsorgt wie Müll. 31 Graugänse seien mit Schnüren um den Hals entdeckt worden, die Brust herausgeschnitten; zudem seien 39 Blessgänse bereits am 7. Dezember in Wisbech ebenfalls mit entfernten Bruststücken gefunden worden. Stadträtin Sandra Squire warnte dabei ausdrücklich vor Tierleid und Gesundheitsrisiken: Die Vögel seien „klar für ihr Fleisch getötet“ worden, aber ohne Kontrolle der Schlachtung und ohne Kontrolle der Fleischhygiene – das Fleisch könne krank machen und die Entsorgung am Straßenrand sei zudem illegal (Fly-Tipping) und könne Ungeziefer anlocken. Ein Sprecher des Councils hielt es für „vernünftig“, einen Zusammenhang mit der Weihnachtszeit zu vermuten.