Klimatisierte Öffis sind bei Hitze ein Segen – doch manche Fahrer der Wiener Linien sehen darin mittlerweile eine Gefahr. Mitarbeiter haben Aufnahmen aus ULF-Straßenbahnen vorgelegt, die verschmutzte und teils verschimmelte Klimaanlagen zeigen. Ihr Vorwurf: Sie seien offenkundig einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Verschmutzungen der Klimaanlagen IzVa/zVa

Alte Technik, große Sorgen

Betroffen sind, nach Informationen des Kuriers, vor allem die 150 älteren ULF-Garnituren, die seit 1995 unterwegs sind. Dort kühlen spezielle Geräte ausschließlich die Fahrerkabinen – moderne Filter gibt es nicht. Laut Fahrern gelangen dadurch Keime, Bakterien und Feinstaub ungefiltert in die Luft. In Foren ist von akuter Gesundheitsgefahr die Rede.

Ein internes Pilotprojekt für eine gründliche Reinigung wurde laut Mitarbeitern abgelehnt – stattdessen gebe es nur Schnellreinigungen.

Verschmutzungen der Klimaanlagen IIzVa/zVa

Wiener Linien geben Entwarnung

Die Wiener Linien weisen die Kritik zurück: „Es konnte keine gesundheitliche Gefährdung festgestellt werden“, heißt es in einer Stellungnahme. Man betont, dass alle Anlagen regelmäßig überprüft und gewartet würden. Zudem seien Arbeitsmedizin und externe Stellen wie die Arbeitsinspektion eingebunden.

Zwar schreibt die Arbeitsstättenverordnung jährliche Kontrollen von Klima- und Lüftungsanlagen vor, doch konkrete Grenzwerte für Feinstaub oder Pilzsporen fehlen. Die Debatte, ob Wiens Fahrer in manchen Straßenbahnen tatsächlich einem Risiko ausgesetzt sind, dürfte damit weitergehen.

Verschmutzungen der Klimaanlagen IIIzVa/zVa